md – Gerhard Rüschen, ehemals Chef von Nestlé Deutschland, ist am vergangenen Freitag im Alter von 84 Jahren verstorben. Der gebürtige Mannheimer begann seine Manager-Laufbahn 1961 bei der Unifranck Lebensmittelwerke GmbH in Ludwigsburg. Das Unternehmen wurde 1970 vom Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé übernommen. Nach verschiedenen Stationen – so führte Rüschen Mitte der siebziger Jahre die damals zur Nestlé-Gruppe gehörende Allgäuer Alpenmilch (“Bärenmarke”) – rückte er 1980 zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Nestlé-Gruppe Deutschland GmbH auf; von 1987 an war er Vorstandsvorsitzender der Nestlé Deutschland AG. Wie sein Vorgänger Helmut Maucher prägte Rüschen das Unternehmen als überzeugter Markenartikler. Er erweiterte das Produktportfolio mit Zukäufen wie dem Fleischfabrikanten Schweisfurth mit der inzwischen zur Milliardenmarke gewordenen “Herta” sowie dem britischen Süßwarenhersteller Rowntree (u. a. “Kitkat”, “Smarties”, “Lion”). Zudem leitete Rüschen viele Jahre den Markenverband, dessen Ehrenvorsitzender er wurde. Die größte Herausforderung, vor der er in den zwölf Jahren an der Spitze der deutschen Nestlé stand, kam mit dem Mauerfall – Rüschen meisterte sie mit Bravour. 1992 wechselte er 60-jährig aus gesundheitlichen Gründen als Vorsitzender in den Aufsichtsrat.