Das Stuttgarter Softwareunternehmen GFT Technologies hat die Nachfolge der scheidenden CEO Marika Lulay intern geregelt: Neuer Vorstandschef wird Marco Santos, der seit 2011 Führungsrollen bei GFT innehat. Die Berufung teilte der Verwaltungsrat am Dienstagabend mit. Der 48-Jährige übernimmt das Amt zum 1. Juli und wird bis zum Jahresende als Co-CEO eine Doppelspitze mit Lulay bilden. Die 61-Jährige hatte im Dezember 2023 angekündigt, ihren zum 31. Dezember 2024 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.

Santos war bereits Geschäftsführer von GFT Brasilien und verantwortete das Geschäft des Konzerns in Lateinamerika. 2020 übernahm er auch die Leitung der GFT-Gesellschaft in den USA und wurde in das Group Executive Board berufen. Seit 2023 verantwortet er als CEO von GFT Americas die Geschäfte in Nord- und Lateinamerika. Die Region Lateinamerika hat GFT als Wachstumsregion identifiziert. Im Januar hat das Unternehmen die Übernahme von Sophos Solutions mit Sitz in Kolumbien angekündigt, mit einer Unternehmensbewertung von rund 95 Mill. Dollar ist es der bis dato größte Zukauf der Firmengeschichte. Ulrich Dietz, Vorsitzender des Verwaltungsrats der GFT Technologies, lobte den designierten CEO als „Garant für Wachstum und Innovation“.

Als Sparringspartner steht Santos vom kommenden Jahr an der Finanzchef Jochen Ruetz (56) zur Seite. Er wird zum 1. Januar 2025 zusätzlich zu seiner CFO-Rolle auch das Amt des stellvertretenden CEO übernehmen. Ruetz ist bereits seit 2003 Finanzchef der Stuttgarter und hat seinen Vertrag am Dienstag um weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2029 verlängert. Dietz würdigte ihn als „eine Schlüsselfigur für Erfolg und Professionalität von GFT“.

Die scheidende CEO Lulay wird ihr Mandat als Mitglied des Verwaltungsrats zum Ende der für den 20. Juni 2024 geplanten Hauptversammlung niederlegen. Der Verwaltungsrat will der Hauptversammlung vorschlagen, Marco Santos in den Verwaltungsrat zu wählen.

GFT Technologies erwartet für das Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzwachstum von 15% auf 920 Mill. Euro und einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 16% auf 85 Mill. Euro. Darin inbegriffen sind die Beiträge der im Februar abgeschlossenen Akquisition von Sophos Solutions. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte GFT nach vorläufiger Berechnung einen Umsatz von knapp 802 Mill. Euro (+10%) und ein bereinigtes Ebit von 73 Mill. Euro (+9%).