Glückloser Kandidat beschwert sich
wü Paris – Er hatte kurzfristig als Favorit für den Chefposten bei Air France-KLM gegolten, doch seine Kandidatur soll dem Vernehmen nach auf der niederländischen Seite und bei dem neuen Aktionär Delta auf Ablehnung gestoßen sein. Nun hat sich Veolia-Finanzchef Philippe Capron in einem Brief an Interims-Verwaltungsratschefin Anne-Marie Couderc zu dem Gerangel geäußert.Er habe vor allem das Gefühl gehabt, dass seine mögliche Nominierung vor allem diejenigen gestört habe, die sich die Fluggesellschaft unter den Nagel reißen und sie zudem schwächen wollten, beschwert er sich in dem Schreiben laut “Le Monde”. Das ist eine mehr oder weniger offene Anspielung auf den Hotelkonzern Accor, der an der Beteiligung des französischen Staates in Höhe von 14,3 % interessiert ist. Capron versichert, dass er sich gegen den Verkauf der Staatsbeteiligung an Accor Hotels gestellt hätte. Denn er verdächtigt den Konzern, mit Hilfe des Einstiegs bei Air France-KLM die Daten der Fluggesellschaft plündern und sich gleichzeitig selber gegen eine feindliche Übernahme schützen zu wollen.Capron geht nicht so weit, Accor für das vermeintliche Scheitern seiner Kandidatur verantwortlich zu machen. Vielmehr habe das vorzeitige Durchsickern seines Namens dazu geführt, dass sich alle möglichen Seiten eingemischt hätten, beklagt er. Accor Hotels sucht laut “Le Monde” derzeit weitere europäische Investoren, um mit ihnen den französischen Staatsanteil zu kaufen. Frankreichs Regierung will über einen Verkauf der Beteiligung erst öffentlich nachdenken, wenn ein neuer Chef für Air France-KLM gefunden ist.