Es gibt eine Reihe von Topmanagern, die auch nach ihrem langen Wirken an der Spitze von Unternehmen in der Wirtschaft weiterhin sehr gefragt sind. Zu diesem Kreis gehört Gordon Riske. „Ich habe noch einiges vor“, kündigte der Amerikaner mit deutschen Wurzeln Ende vergangenen Jahres im Interview der Börsen-Zeitung an (vgl. BZ vom 14.12.2021). Zuvor gab Kion bekannt, dass Riske nach 14 Jahren das Amt des CEO beim Gabelstaplerhersteller abgibt, um in den Ruhestand zu treten. Seinerzeit war er 64 Jahre alt. Damit befand sich Riske in einem Alter, in dem sich so mancher Konzernchef bei börsennotierten Gesellschaften längst verabschiedet hat, um sich verstärkt dem Herbst des Lebens zu widmen.

Für Riske ist das aber offensichtlich kein Lebensabschnitt, um den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen. Noch während seiner abschließenden Tage bei Kion wurde bekannt, dass er zu Jahresbeginn 2022 in die Private-Equity-Branche wechselt. Riske heuerte zum 1. Januar als Berater bei der amerikanischen Gesellschaft Clayton, Dubilier & Rice an. Seitdem ist er als „Operating Advisor“ damit beschäftigt, für die Fonds der Adresse aus New York mit dem Industrials-Team in Europa neue Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und die bereits im Portfolio befindlichen Unternehmen zu beraten (vgl. BZ vom 13.12.2021).

Unter der Leitung des aus Detroit (US-Bundesstaat Michigan) stammende Managers hatte sich Kion, die 2013 nach der Abspaltung von Linde an die Börse ging und im MDax enthalten ist, zu einem Anbieter von Lagerautomatisierung und Software entwickelt, der sich neu auf die Wachstumsfelder Digitalisierung und Hochleistungsenergiesysteme ausgerichtet hat. Riske ist Chef von Linde Material Handling sowie des Kölner Motorenherstellers Deutz und des Roboterherstellers Kuka gewesen. Er ist nichtexekutives Verwaltungsratsmitglied bei der schwedischen Atlas Copco und beim chinesischen Kion-Großaktionär und Nutzfahrzeughersteller Weichai Power. Dies verdeutlicht, dass seine Erfahrungen ungebrochen gefragt sind. Der als Führungspersönlichkeit stets geschätzte Riske sitzt seit Anfang Mai dem Aufsichtsrat des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines vor. In dieser Funktion soll er den Münchner Dax-Konzern der Luftfahrtbranche in das Zeitalter der Elektroantriebe begleiten. An morgigen Donnerstag wird Riske 65 Jahre alt.