Der Berliner Sofort-Lieferdienst Gorillas, dessen Fahrerinnen und Fahrer in den vergangenen Wochen mit Sitzblockaden und spontanen Arbeitsniederlegungen für bessere Arbeitsbedingungen protestiert haben, hat die US-Managerin Deena Fox per 1. August zum Global Chief People Officer ernannt. Die Expertin für Personalwesen, die unter anderem für die Onlinehändler Amazon und Jet.com, für den Modehersteller Hugo Boss und für das Krankenversicherungs-Start-up Oscar Health in leitenden Funktionen im Personalmanagement tätig war, verantwortet ab sofort die Unternehmenskultur und die globale Personalstrategie, heißt es in einer Mitteilung. Sie ist Teil der Geschäftsführung und berichtet direkt an Firmengründer und CEO Kagan Sümer.

Gorillas sorgte spätestens im März für Aufsehen bei Investoren, als das Unternehmen sich nicht einmal ein Jahr nach der Firmengründung 290 Mill. Dollar zu einer Bewertung oberhalb von 1 Mrd. Dollar sicherte. Mittlerweile zählt die Firma mehr als 10000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine weitere Finanzierungsrunde ist in Arbeit, wobei das frische Kapital den Investoren wegen der Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen, die vor ein paar Tagen sogar Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf den Plan riefen, nicht mehr ganz so leicht von der Hand gehen dürfte wie zuletzt.

Die Fahrerinnen und Fahrer klagen über befristete Arbeitsverträge, hohen Zeitdruck, schlechte Ausrüstung sowie unpünktliche Bezahlung. „Seit Gründung stellt Gorillas seine MitarbeiterInnen klar in den Mittelpunkt“, teilt die Firma anlässlich der Berufung von Fox mit. „Das Ziel von CEO Kagan Sümer, dem schnellen Wachstum von Gorillas mit einem klaren Schwerpunkt auf Personalwesen und der Entwicklung seiner MitarbeiterInnen zu begegnen, hat mich besonders überzeugt“, sagt Personalexpertin Fox.