Wasserversorger in Finanznöten

Thames Water findet neuen Chef

Thames Water hat einen neuen CEO gefunden. Der ehemalige Aggreko-Chef Chris Weston wird bei den Anteilseignern dringend benötigte Mittel für Investitionen einfordern müssen.

Thames Water findet neuen Chef

Chris Weston wird neuer Chef
von Thames Water

hip London

Großbritanniens größter Wasserversorger hat einen neuen Chef: Thames Water holt Chris Weston, den ehemaligen CEO von Aggreko, einer Firma, die sich unter anderem mit der Stromversorgung und Kühlung von Rechenzentren befasst. Nach dem Absprung von CEO Sarah Bentley Ende Juni wurde bereits über eine vorübergehende Verstaatlichung des Versorgers, der 15 Millionen Kunden in London und im englischen Südosten beliefert, diskutiert. Vor zwei Jahren wurde der Stromlieferant Bulb durch ein "Special Administration Regime" vor dem Zusammenbruch bewahrt. Wie das mit 14 Mrd. Pfund verschuldete Unternehmen mitteilte, tritt Weston sein neues Amt am 8. Januar an.

Fokus auf Performance

"Ich werde mich in Zusammenarbeit mit dem Team darauf konzentrieren, die vom Unternehmen bereits skizzierte Wende zu liefern und die Performance in den kommenden Jahren zu verbessern", ließ sich der Absolvent des renommierten Imperial College zitieren. Zu den Hauptaufgaben des ehemaligen Artillerieoffiziers wird allerdings gehören, von den Anteilseignern die für Investitionen dringend benötigten Mittel einzufordern. Die Erneuerung der Infrastruktur, die zum Teil noch aus viktorianischer Zeit stammt, ist nicht billig.

Omers ist größter Anteilseigner

Die Staats- und Pensionsfonds, denen das Unternehmen gehört, sind alles andere als investitionsfreudig. Den größten Anteil hält Omers, das Ontario Municipal Employees Retirement System, einer der größten Pensionsfonds des kanadischen öffentlichen Dienstes. Der britische Pensionsfonds Universities Superannuation Scheme (USS) ist der zweitgrößte Anteilseigner und wäre Medienberichten zufolge noch am ehesten bereit, mehr Geld einzuschießen.

Ende einer Doppelspitze

Weston löst die vorübergehende Doppelspitze ab, zu der neben Cathryn Ross, einer ehemaligen Chefin des Regulierers Ofwat, auch Alastair Cochran gehörte. Er bringt reichlich Erfahrung aus der Telekombranche und im Versorgergeschäft mit. Bei Centrica trimmte der Vater von vier Kindern British Gas Services auf Rendite und stieg bis zum Managing Director of International Downstream, einer Sparte mit 35.000 Mitarbeitern, auf.

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