Halbleiterindustrie

Große Bühne für Infineon-CEO in Dresden

Der CEO von Infineon, Jochen Hanebeck, trifft am Konzernstandort Dresden am Donnerstag erneut auf Spitzenpolitiker aus Berlin. Robert Habeck und Annalena Baerbock von den Grünen trommeln für die Industriepolitik, die sich auf die Hichgtech-Branchen konzentriert

Große Bühne für Infineon-CEO in Dresden

Erneut große Bühne für Infineon-Chef

sck München
Von Stefan Kroneck, München

Nach dem Besuch von Spitzenpolitikern Anfang Mai öffnet sich für Jochen Hanebeck an diesem Donnerstag erneut die große Bühne. Der Vorstandsvorsitzende von Infineon empfängt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu Besuch im Dresdner Werk, wie Deutschlands größter Halbleiterhersteller mitteilte. Die beiden Politiker der Grünen folgen mehr als zwei Monate nach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), die seinerzeit zur Standorterweiterung in der sächsischen Landeshauptstadt erschienen waren.

Für den CEO des Dax-Konzerns drückt das Treffen die Wertschätzung aus, die Infineon als Hightech-Unternehmen in der deutschen und europäischen Politik genießt. Aufgrund erhöhter geopolitischer Spannungen wollen Brüssel und Berlin sich künftig unabhängiger machen von der Versorgung vor allem aus Asien mit Mikrochips. Daher buhlt die EU um Neuansiedlungen von Chipfertigern in der Gemeinschaft. Das Gleiche machen auch die USA und China – die Folge ist ein Subventionswettlauf. Intel rang für den Bau eines geplanten Megawerks bei Magdeburg 10 Mrd. Euro ab. Der Staat mache sich gegenüber der Wirtschaft zunehmend erpressbar, heißt es. Der taiwanische Anbieter TSMC, der auch bei Dresden bauen will, pokert ebenfalls sehr hoch.

Profiteur dieser aggressiven Industriepolitik ist Infineon und damit deren CEO. Hanebeck, Jahrgang 1968, kann sich über eine Fördersumme der öffentlichen Hand in Milliardenhöhe für die neue Fabrik in der sächsischen Landeshauptstadt freuen. Unter seiner Regie sind die insgesamt für das Projekt veranschlagten 5 Mrd. Euro die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens. Infineon beschloss den Standortausbau längst bevor die Subventionswelle ins Rollen kam. In Anbetracht des weltweiten Chipmangels gehörte die Konzernführung zu den Ersten der Branche, die sich für eine deutliche Erweiterung des eigenen Produktionsnetzes entschieden. Infineons früherer Produktionsvorstand war der Initiator. Seit April 2022 steht er an der Firmenspitze. Der Diplom-Elektrotechniker arbeitet sich dieses Jahr an neue Konzern-Bestmarken heran.

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