Er hat das Ruder bei Europas größtem Luft- und Raumfahrtkonzern ein Jahr vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie übernommen. Mitten in der Coronakrise übernimmt Airbus-Chef Guillaume Faury auch die Leitung von Frankreichs wichtigstem Branchenverband Gifas (Groupement des Industries Françaises Aéronautiques et Spatiales). Dort löste der 53-Jährige den Chef des Flugzeugbauers Dassault Aviation Eric Trappier ab, der seit 2017 an der Spitze des 413 Firmen umfassenden Verbandes stand. „Die Luft- und Raumfahrtbranche steht heute mehr denn je vor strategischen Herausforderungen, auf die wir sowohl sofort als auch langfristig Antworten geben müssen“, sagt Faury. Denn der Sektor muss nun nicht nur die Coronakrise und den damit verbundenen Einbruch des Flugverkehrsaufkommens verarbeiten, sondern sich auch für das Wiederhochfahren der Produktion vorbereiten und die Dekarbonisierung der Luftfahrt in die Wege leiten. Faury, der die École Polytéchnique und die École Nationale Supérieure de l’Aéronautique absolvierte, hat seine Karriere einst als Flugtest-Ingenieur für Hubschrauber bei der Rüstungsbeschaffungsbehörde Direction Générale d‘Armement (DGA) begonnen. Bei Airbus leitete er erst die Hubschrauber-, dann die Flugzeug-Sparte, bevor er Tom Enders als Konzernchef folgte.

(Börsen-Zeitung,