Wenn Gunter Thielen am Donnerstag sein 80. Lebensjahr vollendet, wird wohl auch der ein oder andere Geburtstagsgruß aus dem Mohn’schen Firmenimperium eintreffen. Denn wenngleich es schon zehn Jahre her ist, dass Thielen dort in verantwortungsvoller Position saß – zuletzt als Vorsitzender der Bertelsmann-Stiftung –, soll man den einstigen Chef des Medienkonzerns gelegentlich noch auf dem Firmengelände antreffen. Der promovierte Maschinenbauer und Wirtschaftswissenschaftler, der 1980 von BASF kommend zu Bertelsmann ins Druckgeschäft wechselte, war der Gegenentwurf zum extrovertierten Thomas Middelhoff, dessen Nachfolge an der Konzernspitze Thielen im Sommer 2002 antrat. Keineswegs aus freien Stücken, hatte sich Thielen doch bereits 2001 aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Doch den Wunsch der Eigentümerfamilie konnte der Manager nicht ausschlagen. Ganz in den Ruhestand hat sich Thielen jedoch nicht zurückgezogen. Seit Herbst 2012 leitet er die Walter-Blüchert-Stiftung, die sich der Inte­gration barrieregehemmter Menschen in die Gesellschaft verschrieben hat. Zudem hat der Jubilar eine Honorarprofessur am Rheinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung in der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten/Herdecke inne.