jh – Am 9. Mai wählen die Aktionäre von Adidas den Aufsichtsrat. Auf der Kandidatenliste des Sportartikelkonzerns fehlt ein in Herzogenaurach bekannter Name: Herbert Hainer (64), der 15 Jahre lang bis September 2016 Vorstandsvorsitzender von Adidas war. Die verlangte Abstinenz von zwei Jahren ist vorbei, doch Hainer will nicht in den Aufsichtsrat. Schon 2017 kam das Gerücht auf, er habe keine Ambitionen. Nun ist das offensichtlich geworden.Drei andere Manager wollen sich dagegen neu in das Kontrollgremium von Europas größtem Sportartikelunternehmen wählen lassen: Thomas Rabe (53), der Vorstandsvorsitzende von Bertelsmann, Bodo Uebber (59), noch bis diesen Mai Finanzvorstand von Daimler, und Jing Ulrich (51). Ulrich ist eine chinesische Managerin der Investmentbank J.P. Morgan mit dem Titel Managing Director und Vice Chairman in der Region Asien/Pazifik.Wegen der vorgeschlagenen Wahl Rabes und da eine gegenseitige Aufsicht ausgeschlossen ist, wird Kasper Rorsted (57), der Vorstandschef von Adidas, Ende März den Aufsichtsrat von Bertelsmann verlassen. Dort ist er seit Mai 2011 Mitglied. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.Auffällig und ungewöhnlich ist, dass Dr. Frank Appel (57) nach nur einem Jahr den Aufsichtsrat von Adidas schon verlässt. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post stellt sich nicht mehr zur Wiederwahl – ebenso Katja Kraus (48), die geschäftsführende Gesellschafterin der Jung von Matt/Sports GmbH, und der Unternehmensberater Willi Schwerdtle (66).Der Aufsichtsratsvorsitzende Igor Landau (74) wird für eine Wiederwahl mit einer Dauer von einem Jahr vorgeschlagen. 2020 soll ein Nachfolger bestimmt werden.