„Alleskönner“ war ein kleines Porträt von Hartmut Schick in der Börsen-Zeitung überschrieben, als er vor zwölf Jahren ein Interview als damaliger Chef des weltweiten Bus-Geschäftes des Daimler-Konzerns gab. Obwohl er nach dem Maschinenbau-Studium sein gesamtes Berufsleben im Daimler-Konzern verbracht hatte, konnte Schick schon damals auf ein sehr breites Betätigungsfeld blicken. Start war das Jahr 1986, als er mit dem Ingenieursdiplom in der Tasche im Bereich Zentrale Forschung der Daimler-Benz AG anheuerte. Nach dem Wechsel in die Pkw-Produktion arbeitete Hartmut Schick ab 1990 im Bereich Marketing der damaligen Luft- und Raumfahrttochter Dasa in München.

1993 übernahm er dort die Leitung des Hauptsekretariats sowie die Leitung des Büros des Vorstandschefs Jürgen Schrempp. Als Leiter des Planungsstabes des Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG kehrte Schick 1995 mit Jürgen Schrempp nach Stuttgart zurück, wo Schrempp die Nachfolge von Edzard Reuter als Daimler-Chef antrat. 1997 wurde Schick mit dem Aufbau des Mercedes-Benz-Werkes in Juiz de Fora in Brasilien als Leiter Produktion und Logistik beauftragt. Nach dieser operativen Bewährungsprobe kehrte Schick 1999 in die Konzernzentrale zurück, um nach der 1998 erfolgten Fusion Daimlers mit Chrysler den Stab von Schrempp als CEO von DaimlerChrysler zu leiten. Ab 2002 verantwortete Schick die weltweite Kommunikation des Daimler-Konzerns, und zwar über die Amtszeit von Schrempp hinaus, der Ende 2005 von Dieter Zetsche abgelöst wurde.

Nach der auch kommunikativ herausfordernden Trennung der einst als automobiles Traumpaar („Hochzeit im Himmel“) gefeierten Unternehmen Daimler und Chrysler wechselte Schick 2009 wieder ins operative Geschäft und leitete ab 2009 im dann wieder als Daimler AG firmierenden Konzern das Geschäftsfeld Daimler Buses und war Vorsitzender der Geschäftsführung der Evobus GmbH. Seit 2018 trägt Hartmut Schick die Verantwortung für das Asien-Geschäft von Daimler Truck mit Dienstsitz Tokio, wo er frühzeitig die Weichen für die Entwicklung und Produktion emissionsfreier Nutzfahrzeuge gestellt hat. Nun bereiten er, der am 5. Oktober seinen 60. Geburtstag feiert, und seine Frau in Japan die Rückkehr nach Deutschland vor: Denn Ende 2021 wird Schick nach 35 Jahren im Dienste Daimlers in den Ruhestand gehen.