Paul Marshall (63) gehört britischen Medienberichten zufolge zu den Interessenten für die Medienassets der Barclay-Familie, die derzeit bei der Lloyds Banking Group liegen. Er gründete 1997 mit Ian Wace einen der bekanntesten britischen Hedgefonds: Marshall Wace Asset Management. Das Investmentvehikel profitierte einst als Leerverkäufer vom spektakulären Kollaps des Baukonzerns Carillion. Wie die “Sunday Times” berichtet, hat Marshall ein Auge auf das konservative Magazin “The Spectator” geworfen. Dafür könnten dem Blatt zufolge bis zu 50 Mill. Pfund geboten werden. Marshall ist Großaktionär des vor zwei Jahren an den Start gebrachten rechten Fernsehkanals GB News. Er finanzierte auch die Website Unherd mit.

Der Oxford-Absolvent hatte ursprünglich Ambitionen, in die Politik zu gehen. 1987 kandidierte er im Londoner Stadtteil Fulham auf der Liste der SDP-Liberal Alliance. Danach konzentrierte er sich auf eine Karriere in der Finanzbranche. In der City war er einer der wenigen Parteispender der Liberaldemokraten. Doch er teilte deren EU-freundliche Haltung nicht. Also spendete er für den prominenten Tory-Politiker Michael Gove und unterstützte die Brexit-Kampagne.