Früherer Bahnchef

Heinz Dürr mit 90 Jahren verstorben

Der Unternehmer hat aus dem einst als Bauflaschnerei gestarteten Familienbetrieb einen Milliardenkonzern gemacht. Bundesweite Bekanntheit erlangte er in den 90er-Jahren auch als Chef der Deutschen Bahn.

Heinz Dürr mit 90 Jahren verstorben

Heinz Dürr †

kro Frankfurt

Optimistisch, sympathisch, hat immer gelacht. So beschreiben Wegbegleiter den Unternehmer und früheren Bahnchef Heinz Dürr, der am Montagabend in seiner Wahlheimat Berlin im Alter von 90 Jahren verstorben ist. „Der Dürr-Konzern mit seinen über 20.000 Beschäftigten trauert um Heinz Dürr", ließ sich Jochen Weyrauch, CEO des Lackieranlagenspezialisten, zitieren. "Er hat die Weichen für unseren heutigen Erfolg gestellt und war bis ins hohe Alter Vorbild und Integrationsfigur."

Der Enkel des Firmengründers Paul Dürr hatte aus dem 1896 als Bauflaschnerei gestarteten Familienbetrieb einen internationalen und milliardenschweren Technologiekonzern gemacht. Aus der Geschäftsführung war er 1980 ausgetreten, um als Vorstandschef zum angeschlagenen Elektrokonzern AEG zu wechseln. Mit dem Verkauf an Daimler-Benz rückte er 1986 in den Vorstand des Autobauers.

Bundesweite Bekanntheit erlangte Dürr bereits in den 1970er-Jahren, als Verhandlungsführer der Metall-Arbeitgeber in Baden-Württemberg. Noch berühmter wurde er ab 1991, als er auf Bitten des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl den Vorstandsvorsitz der Deutschen Bundesbahn übernahm. Im Zuge der Bahnreform wurde Dürr schließlich Chef der Deutschen Bahn AG und blieb bis 1997 in der Position. Danach wechselte er in den Aufsichtsrat, den er bis 1999 leitete.

Dürr war bis zuletzt Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats und Ankeraktionär beim Dürr-Konzern. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Töchter.


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