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Heinz Dürr geht, Eberhardt kommt

bl - Zeitenwende an der Spitze des Maschinen- und Anlagenkonzerns Dürr: Nach mehr als 23 Jahren an der Spitze des Aufsichtsrates hat Heinz Dürr (79) sein Amt mit Ablauf der Hauptversammlung in Bietigheim-Bissingen am Freitag niedergelegt. Zu seinem...

Heinz Dürr geht, Eberhardt kommt

bl – Zeitenwende an der Spitze des Maschinen- und Anlagenkonzerns Dürr: Nach mehr als 23 Jahren an der Spitze des Aufsichtsrates hat Heinz Dürr (79) sein Amt mit Ablauf der Hauptversammlung in Bietigheim-Bissingen am Freitag niedergelegt. Zu seinem Nachfolger wählte der Aufsichtsrat Klaus Eberhardt (65), der von 2000 bis 2012 Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender war. Der Mathematiker kennt die Automobilindustrie bestens und ist ein ausgewiesener Technologieexperte. Er wolle dazu beitragen, dass Dürr seine positive Entwicklung fortsetzt, sagte Eberhardt.Heinz Dürr begründete seinen Rückzug mit dem Alter: “Mit 80 Jahren ist es an der Zeit, dieses wichtige Amt einem Jüngeren zu übergeben.” In Klaus Eberhardt habe er einen Nachfolger, der gut zu Dürr passe und für Kontinuität stehe.Als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates, aber auch als Ankeraktionär wird Dürr dem führenden Hersteller von Lackieranlagen verbunden bleiben. Zwar hat er zuletzt seine Anteile reduziert: Doch mit 28,9 % übt die Familie nach wie vor einen starken Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens aus.Der Sohn eines Klempners aus Stuttgart-Feuerbach, der eine Schlosserlehre absolvierte und sein Studium abbrach, weil er im Unternehmen gebraucht wurde, nahm seit Mitte der siebziger Jahre führende Positionen in der deutschen Wirtschaft ein: Er führte die baden-württembergischen Metallarbeitgeber an. 1980 rückte er für zehn Jahre an die Spitze der AEG und nach deren Übernahme durch Daimler in den Vorstand des Technologiekonzerns ein. Von 1991 bis 1997 war Dürr Bahnchef und hatte die Aufgabe, Bundesbahn und Reichsbahn zusammenzuführen. Danach war er Aufsichtsratsvorsitzender der Bahn und später Stiftungskommissar der Carl Zeiss Stiftung.Dürr steht vor allem auch für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Mit seiner Stiftung fördert er breit gefächert Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung sowie Bildung und soziale Projekte.