Mehr als ein halbes Jahrhundert verbringt Helmut Schleweis in der Sparkassen-Finanzgruppe. In der Sparkasse seiner Heimatstadt Heidelberg waren es 45 Jahre, sechs weitere folgten an der Spitze des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Seit ein paar Wochen schließlich führt er die Deutsche Stiftung für internationale Kooperation (DSIK), die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern ein besseres Leben ermöglichen will.

Kein Wunder also, dass Schleweis durch und durch in der Sparkassenwelt verankert ist, in der er zudem unzählige Ämter in Gremien von Verbundunternehmen und Institutionen innehatte. Zu seinem wichtigsten Amt, dem des obersten Sparkassen-Präsidenten der Nation, kam der bodenständige und unprätentiöse Schleweis recht spät. Im 64. Lebensjahr stand er, als das Amt „zu mir gekommen“ ist, wie er einst berichtete. Beworben hatte er sich nicht dafür. Schleweis übernahm von Georg Fahrenschon, den ein Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung zu Fall gebracht hatte.

Kaum angefangen, suchte Schleweis Akzente zu setzen mit gruppeninterner Konsolidierung und hier seiner Herzensangelegenheit, einem Sparkassen-Zentralinstitut, angefangen bei der Verschmelzung von Landesbanken und Deka. Verwirklicht wurde es bekanntlich nicht, zu groß waren die Widerstände.

Zum Erfolg führen könnten entsprechende Gespräche nur, wenn alle Landesbanken-Eigner, die zustimmen müssen, den Willen dazu aufbrächten, sagte er einmal. Abgesehen von einem Spitzeninstitut schreitet die Konsolidierung in der Gruppe jedoch voran.

Zu Gestalten war Schleweis immer wichtig, sei es in der Finanzgruppe, sei es in der Gesellschaft. Ganz präsidial rief er die Deutschen in einer Mut-Rede zur Besinnung auf ihre Stärken auf: „Wir brauchen Mut, Zuversicht, Gestaltungswillen.“

Am Sonntag wird Schleweis im engsten Familienkreis zu Hause in der Nähe von Berlin seinen 70. Geburtstag feiern.