Seit gut einem Jahr ist Henning Koch Vorstandsvorsitzender der Fondsgesellschaft Commerz Real. Für sein Haus hat sich der 44-Jährige, der in der Öffentlichkeit eher zurückhaltend wirkt, ein ambitioniertes Programm vorgenommen. Ausgehend von der 2021 verabschiedeten Strategie unter dem Namen „Next Level 2025“ will die in Wiesbaden ansässige Commerzbank-Tochter zu einem global führenden Assetmanager für Immobilien und erneuerbare Energien wachsen. Das Unternehmen will sich dabei aber auch stärker auf Profitabilität und Skalierung der Produkte konzentrieren.

Die von Koch und seinem Team erarbeitete Strategie umfasst auch einschneidende Veränderungen bei der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens. In Arbeit ist zum Beispiel die Einführung digitaler Workflows. Hervorgehoben werden zudem Produkte wie „Klimavest“ sowie das institutionelle Geschäft. Kochs Planung unterstellt einen kontinuierlichen Anstieg des verwalteten Vermögens. Das gilt auch für das Flaggschiff „Haus­invest“. In Kochs Planung sind allein für den offenen Immobilienfonds Nettomittelzuflüsse von 1 Mrd. Euro angesetzt.

Der Sachwertespezialist verwaltete per Ende 2021 rund 34 Mrd. Euro, von denen 19 Mrd. Euro auf den „Hausinvest“, 5 Mrd. Euro auf Mobilien-Leasing und weitere 7 Mrd. Euro auf Beteiligungsfonds sowie strukturierte Produkte entfallen. Der Mann an der Spitze kam 2017 als „Deal­maker“ zur Commerzbank-Fondstochter und war zuerst zuständig für Transaktionen. 2020 wurde er Vorstand, und nach dem raschen Abgang von Sabine Volz als CEO rückte Koch an die Spitze. Vor der Commerz Real war der studierte Betriebswirt mehr als 11 Jahre im Immobilienfondsgeschäft bei der Credit Suisse tätig und erlebte dort die schwere Krise der Branche. Er startete seine Karriere nach Abschluss des Studiums 2002 beim Immobiliendienstleister Savills in Frankfurt und London. Und wie so viele in der Branche hat auch Koch eine Ausbildung zum Immobilienökonom an der EBS absolviert.