HHLA trennt sich nach sechs Monaten von Finanzchefin Dreilich
HHLA trennt sich nach sechs Monaten von CFO Dreilich
ste Hamburg
Seit Wochen stand sie unbestätigt im Raum, am Tag vor der Hauptversammlung hat der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA am Mittwoch über die Trennung von seiner Finanzchefin informiert. Man habe sich “im besten gegenseitigen Einvernehmen darauf verständigt, dass Tanja Dreilich das Unternehmen zum Jahresende 2023 verlassen wird”, teilte das mehrheitlich im Besitz der Stadt Hamburg befindliche Unternehmen mit dem börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik mit. Ihr Mandat als Vorstandsmitglied, das sie erst Anfang dieses Jahres übernommen hatte, werde Dreilich zum 30. Juni niederlegen.
Zu Gründen für die Abberufung der 53-Jährigen, die der Aufsichtsrat bereits Ende Mai beschlossen haben soll, machte die HHLA in der Mitteilung keine Angaben. Spekuliert wurde zuletzt über ein gestörtes Vertrauensverhältnis zwischen Vorstandschefin Angela Titzrath und Dreilich, die zum 1. Februar im Vorstand die Verantwortung für die Ressorts Finanzen und Immobilien übernommen hatte. Titzrath, der HHLA-Aufsichtsratschef Rüdiger Grube nach Gerüchten über eine ausbleibende Verlängerung ihres im September 2024 ablaufenden Vertrags Ende Mai mit Äußerungen gegenüber dem “Hamburger Abendblatt” den Rücken gestärkt hatte, soll mit der Arbeit der Finanzchefin unzufrieden gewesen sein. Kolportiert wurde auch Kritik im Hamburger Senat an der Diplom-Kauffrau, die vor dem Wechsel zur HHLA ab September 2021 das Finanzressort der Division Pkw-Fahrwerktechnik beim Autozulieferer ZF Friedrichshafen geleitet hatte.
“Wir danken Tanja Dreilich für ihr großes Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit und wünschen ihr alles Gute”, erklärte HHLA-Aufsichtsratschef Grube nun.