HHLA verlängert mit Vorstandschefin
ste – Seit Anfang 2017 steht Angela Titzrath an der Spitze des Hamburger Hafenkonzerns HHLA, nun hat der Aufsichtsrat des Unternehmens den Vertrag mit der 52 Jahre alten früheren Daimler- und Post-Managerin um fünf Jahre bis zum 1. Oktober 2024 verlängert. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde zudem die Nachfolge des Ende März ausscheidenden Personalvorstands Heinz Brandt geregelt. Für den 64-Jährigen, der seinen Posten mehr als zweieinhalb Jahre vor Vertragsablauf aus persönlichen Gründen aufgibt (vgl. BZ vom 8. September), werde Torben Seebold, bislang Bundesfachgruppenleiter Maritime Wirtschaft der Gewerkschaft Verdi, zum 1. April 2019 die Aufgaben übernehmen. “Wert gesteigert”Zur Verlängerung des am 30. September 2019 auslaufenden Vertrags von Vorstandschefin Titzrath erklärte der HHLA-Aufsichtsratsvorsitzende Rüdiger Grube, unter ihrer Führung habe sich die im SDax gelistete Hamburger Hafen und Logistik AG, an der die Stadt Hamburg mit rund 68 % beteiligt ist, in den vergangenen zwei Jahren sehr erfolgreich entwickelt. Der Unternehmenswert sei trotz eines herausfordernden Umfelds deutlich gesteigert worden. “Es ist das Verdienst von Frau Titzrath, dass die HHLA in ihren Kerngeschäftsfeldern Containerumschlag und Intermodal ihre starke Wettbewerbsposition behaupten und ausbauen konnte”, so der frühere Bahn-Chef Grube. Ferner habe sich das Unternehmen für die Digitalisierung geöffnet, neue Geschäftsfelder besetzt und einen Kulturwandel innerhalb der HHLA angestoßen.Auf Basis der Neunmonatszahlen hatte die aus Essen stammende Titzrath Mitte November erklärt, dass die für 2018 prognostizierten Ziele “sicher” erreicht würden. Die HHLA will mit ihrem aktuell mit rund 1,2 Mrd. Euro an der Börse bewerteten Teilkonzern Hafenlogistik nach einer Ankündigung aus dem zu Ende gehenden Jahr bis 2022 knapp 1 Mrd. Euro in den Ausbau ihrer Kerngeschäfte investieren. Übernahme in Estland Im März war die Übernahme des größten estnischen Terminalbetreibers Transiidikeskuse (TK) angekündigt worden. Titzrath hatte damals zudem die Absicht skizziert, entlang künftiger Transportströme, der logistischen Wertkette sowie in neuen, digitalen Geschäftsmodellen weitere Wachstumspotenziale erschließen zu wollen. Ziel für die HHLA, die Containerterminals in Hamburg, Odessa und Tallinn betreibt, sei es, sich als europäischer Logistikkonzern zu einem digital-innovativen Knotenpunkt entlang der entstehenden Neuen Seidenstraße weiterzuentwickeln.Dem vierköpfigen HHLA-Vorstand soll vom nächsten Frühjahr an auch der 37 Jahre alte Torben Seebold angehören, der nach einem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Köln im Jahr 2010 zu Verdi in Köln gekommen war und seit 2014 die Bundesfachgruppe Maritime Wirtschaft leitet. Als Verhandlungsführer habe er grundlegende Tarifverträge mit dem Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe ausgehandelt, zudem sei der verheiratete Vater zweier Kinder durch seine Tätigkeit als maritimer Koordinator ITF Deutschland international bestens vernetzt, so die HHLA in ihrer Mitteilung.