Er war sowohl ein Vordenker der Bausparbranche als auch ein „Überzeugungstäter“ in Sachen Genossenschaftswesen. Als Horst Kleiner von 1986 bis 1999 den Vorstandsvorsitz der Bausparkasse Schwäbisch Hall innehatte, avancierte er zum Wegbereiter der europäischen und internationalen Bausparidee. Unter seiner Führung wagte sich der Branchenprimus unter den Bausparkassen zunächst in die neuen Bundesländer, dann nach Frankreich und Luxemburg. 1992 folgte die Markteinführung in der Slowakei, ein Jahr später in Tschechien und 1997 schließlich in Ungarn.

Ende der 1990er Jahre legte Kleiner mit der Gründung der Schwäbisch-Hall-Repräsentanz in Peking den Grundstein für das Bausparen in China. Auf Grundlage des 1991 novellierten Bauspargesetzes konnte der gebürtige Stockacher (Baden) damals die deutsche Bausparidee zum Exportprodukt „made in Germany“ entwickeln. Teilweise hat Schwäbisch Hall in eigenen Auslandsengagements inzwischen allerdings wieder zurückgefahren.

Kleiners wohnungsbaupolitische Aktivitäten und Initiativen für preiswertes und nachhaltiges Bauen finden auch heute noch große Beachtung. So hat Kleiner seine Arbeit stets als Beitrag für den Erfolg der Genossenschaftlichen Finanzgruppe verstanden. Im engen Schulterschluss mit den Volks- und Raiffeisenbanken gelang es ihm, die Marktposition der eigenen Kasse Schritt für Schritt auszubauen.

1967 hatte der Stockacher in der Genossenschaftsorganisation als Direktor der Raiffeisen-Zentralbank Baden seine leitende Tätigkeit begonnen. 1971 wurde er Vorstandsmitglied der Südwestdeutschen Genossenschafts-Zentralbank (SGZ), bevor er schließlich 1985 nach Schwäbisch Hall wechselte, wo er ein Jahr später den Vorstandsvorsitz übernahm.

In der Stadt im Hohenlohischen erinnern außerhalb der Bausparkasse ein nach ihm benanntes Seniorenwohnstift oder die von ihm errichtete Stiftung zur Förderung von Spitzenleistungen am Schwäbisch Haller Hochschulcampus an sein Wirken als Mäzen. Am 5. Juni 2021 verstarb Kleiner im Alter von 84 Jahren.