Infineon

Hufenbecher wird Digitalchefin

Infineon Technologies erweitert den Vorstand auf fünf Positionen und beruft Constanze Hufenbecher (50) zum 15. April als Digitalchefin. Letztmals hatte der Halbleiterhersteller das Gremium im Jahr 2016 aufgestockt, damals auf vier Positionen. Mit...

Hufenbecher wird Digitalchefin

Von Michael Flämig, München

Infineon Technologies erweitert den Vorstand auf fünf Positionen und beruft Constanze Hufenbecher (50) zum 15. April als Digitalchefin. Letztmals hatte der Halbleiterhersteller das Gremium im Jahr 2016 aufgestockt, damals auf vier Positionen. Mit der jetzigen Erweiterung löst der Konzern sein Versprechen ein, ein Fünftel der Vorstandsposten mit Frauen zu besetzen.

Zudem kündigte der Aufsichtsrat anlässlich der Online-Hauptversammlung an, den Vertrag von Finanzvorstand Sven Schneider (54)  um fünf Jahre im Anschluss an seine im April 2022 endende Amtszeit zu verlängern. Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Eder strich heraus, dass Schneider ein überzeugendes Refinanzierungskonzept für die Cypress-Akquisition erarbeitet habe.

Eder lobte die künftige Chief Digital Transformation Officer auf dem virtuellen Aktionärstreffen als eine erfahrene Managerin mit umfassender Expertise. Sie erhält einen Vertrag mit der laut Corporate Governance Kodex anfangs maximal möglichen Laufzeit von drei Jahren.

Hufenbecher kündigte an, sie wolle die Potenziale der digitalen Transformation für Infineon ausschöpfen. In einer Videobotschaft erklärte sie: „Besonders schön finde ich, dass ich nach mehr als zehn Jahren zu Infineon zurückkehren darf.“ Zwischen 2004 und 2009 habe sie das Unternehmen aus unterschiedlichen Perspektiven kennengelernt und es schließlich privat bedingt verlassen.

Nachfolge für Ploss offen

Die Diplom-Kauffrau war als Geschäftsführerin zum Deutschen Pressevertrieb gegangen (2010 bis 2012), hatte anschließend vier Jahre als Finanzvorstand für BE Printers und Prinovis gearbeitet und war zuletzt im Vorstand der Lufthansa Technik tätig. Dort verantwortete sie Finanzen, Corporate Services und VIP & Special Mission Aircraft Services. Im Rahmen der Verkleinerung des Vorstands war Hufenbecher zum Jahresende ausgeschieden. In ihren Positionen sei es ihre Aufgabe gewesen, Prozesse zu etablieren, Digitalisierung voranzutreiben, Großprojekte zu steuern und umfassende Transformationsprozesse zu gestalten, erklärte sie den Aktionären.

Hufenbecher, die ihre Karriere bei Viag und Bertelsmann gestartet hatte, übernimmt bei Infineon die Verantwortung für die Funktionen Information Technology, Business Continuity, Business Excellence, Sales & Marketing Transformation sowie für die funktionsübergreifenden Aufgaben Digitalisierung, Prozessoptimierung, Grunddatenarchitektur und die Implementierung von Großprojekten. Dementsprechend geben ihre Vorstandskollegen Aufgaben ab. Die heute bestehenden Ressorts blieben in ihren Kernaufgaben erhalten, erklärte das Unternehmen.

Bedeckt hielt sich Eder zur Frage eines Aktionärs in der Hauptversammlung, wann der Aufsichtsrat über die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Reinhard Ploss entscheiden werde. Dessen Vertrag läuft Ende 2022 aus. Eder sagte, es werde eine Entscheidung „sicherlich nicht im letzten Augenblick” geben.

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