Hundsdörfer führt Heidelberg
wb – Rainer Hundsdörfer wird neuer Vorstandsvorsitzender von Heidelberger Druckmaschinen. Der Aufsichtsrat unter Dr. Siegfried Jaschinski hat den 59-Jährigen als Nachfolger von Dr. Gerold Linzbach bestellt, der im Februar 60 Jahre alt geworden war und, wie berichtet, mitgeteilt hatte, das Unternehmen auf eigenen Wunsch zu verlassen (vgl. BZ vom 23. Juli). Außerdem ist Dr. Ulrich Hermann (49) in die Führungsriege bestellt worden. Er soll vor allem die “digitale Transformation” vorantreiben. Hermann war Deutschlandchef von Wolters Kluwer.Auf eigenen Wunsch lege Vorstand Harald Weimer, verantwortlich für Services, sein Amt zum 13. November nieder, heißt es weiter. Hundsdörfer tritt am 14. November in der Zentrale in Wiesloch an.Hundsdörfer hatte den Ventilatorenhersteller EBM-Papst, den er seit 2012 führte, wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Unternehmensführung per Ende April verlassen (vgl. BZ vom 3. Mai). Der gebürtige Tübinger studierte Feinwerktechnik und Wirtschaftsingenieurwesen. Seine Laufbahn begann er als Vertriebs- und Projektingenieur bei Fife Europe. Von 1986 bis 2003 war er beim Werkzeugmaschinenbauer Trumpf in Leitungsfunktionen in Marketing und Vertrieb tätig, bevor er 2003 Vorstandsvorsitzender beim Maschinenbauer Michael Weinig wurde. Von 2008 bis 2012 leitet er die Sparte Industrie beim familiär dominierten Zulieferer Schaeffler, bevor er als Vorsitzender der Geschäftsführung zu EBM-Papst wechselte. “Heidelberg wandelt sich in einem veränderten Marktumfeld zu einem kundenorientierten Technologie- und Serviceunternehmen”, lässt sich Hundsdörfer zitieren. Jetzt gelte es, die Chancen der Digitalisierung für profitables Wachstum zu nutzen. Der Heidelberg-Vorstand besteht künftig neben dem CEO aus Finanzchef Dirk Kaliebe (50), Stephan Plenz (51) und Hermann.Linzbach war im September 2012 bei dem kriselnden Weltmarktprimus angetreten. Er hatte seinen im August 2017 auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Mit seinen gesundheitlichen Problemen habe dieser Schritt nichts zu tun, hieß es, vielmehr beabsichtige er, sich neuen beruflichen Aufgaben zu widmen.