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Hyundai-Erbe setzt erstmals Ziele

mf - Konzernerbe Chung Eui-sun hat erstmals die Neujahrsansprache für die Mitarbeiter der südkoreanischen Autogruppe Hyundai gehalten. Das wurde von der Belegschaft und Analysten als bisher deutlichstes Signal für einen Führungswechsel bei Südkoreas...

Hyundai-Erbe setzt erstmals Ziele

mf – Konzernerbe Chung Eui-sun hat erstmals die Neujahrsansprache für die Mitarbeiter der südkoreanischen Autogruppe Hyundai gehalten. Das wurde von der Belegschaft und Analysten als bisher deutlichstes Signal für einen Führungswechsel bei Südkoreas zweitgrößter Unternehmensgruppe gewertet. Traditionell redet in Südkorea der Unternehmenschef zu Neujahr. Chung Mong-koo (80), der dem Verwaltungsrat der Hyundai-Gruppe vorsteht, hatte die Ansprache seit dem Jahr 2000 gehalten. Chung Eui-sun war im September zum Stellvertreter seines Vaters aufgestiegen und entwickelt sich seitdem langsam zum Gesicht des Konglomerats.Allerdings findet der Führungswechsel in einem schwierigen Marktumfeld statt. “Geschäftliche Unsicherheiten wachsen durch die schwankende Weltwirtschaft, und weltweit werden Wände des Protektionismus errichtet”, klagte Chung in seiner Ansprache. “Intern stehen wir vor herausfordernden Aufgaben, wie unsere Geschäfte in größeren Märkten wie USA und China zu stabilisieren, während wir gleichzeitig unsere Reaktionsfähigkeit für künftiges Wachstum verbessern müssen.” Chung versprach, “aktiv” mit den Aktionären zu kommunizieren. Dieser Hinweis galt dem US-Hedgefonds Elliott, der mit eigenen Vorschlägen für eine neue Konzernstruktur bisher auf taube Ohren stieß.Für das neue Jahr gab Chung ein seiner Ansicht nach “konservatives” Absatzziel aus: Die Autogruppe soll ihre Verkäufe um 2,7 % auf 7,6 Millionen Einheiten erhöhen. Hyundai soll sich von 4,6 auf 4,68 Millionen und die Tochter Kia von 2,8 auf 2,92 Millionen Autos steigern. An der Börse wurde der Ausblick zurückhaltend aufgenommen. Viele Analysten halten das Verkaufsziel für unrealistisch, weil der Weltmarkt in diesem Jahr zu schrumpfen droht. Auch wird wegen hoher Investitionen ein Gewinnminus befürchtet. Zudem hatte die Gruppe im abgelaufenen Jahr ihr Absatzziel zum vierten Mal in Folge verfehlt. Statt der angestrebten 7,55 Millionen wurden nur 7,4 Millionen Autos verkauft. Die Zuversicht von Chung, dass es diesmal anders kommt, hängt mit der geplanten Modelloffensive zusammen. Insgesamt 13 neue oder erneuerte Modelle kommen 2019 auf den Markt. Besondere Hoffnungen ruhen auf dem SUV-Modell Santa Fe, nachdem die Südkoreaner die Popularität dieser Fahrzeuge in China und den USA jahrelang unterschätzt hatten.