Großbank

ING Deutschland verliert Finanzvorstand

Ende Juni holte die ING Deutschland eine versierte Managerin vom Wettbewerber. Nun soll Nurten Erdogan die Nachfolge von Finanzvorstand Norman Tambach antreten, der Ende August die Bank verlässt.

ING Deutschland verliert Finanzvorstand

Erdogan soll bei der ING
auf Tambach folgen

lee Frankfurt

Die ING Deutschland verliert ihren Finanzvorstand Norman Tambach. Wie das Institut am Donnerstag bekannt gab, verlässt der 50-jährige Niederländer zum Ende des Monats das Unternehmen, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Seine Nachfolge antreten soll seine bisherige Stellvertreterin, Nurten Erdogan.

Tambach startete seine Karriere bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, bei der er zum Partner aufstieg. Im November 2013 wechselte er als Group Controller zur ING Group in Amsterdam, von der er 2018 als Generalbevollmächtigter zur ING in Deutschland wechselte, in deren Vorstand er knapp ein Jahr später aufstieg. Wohin es ihn zieht, ist nicht bekannt.

Die Vakanz im Vorstand füllt interimistisch Vorstandschef Nick Jue (58), die inhaltlichen Aufgaben Tambachs übernimmt Erdogan. Die 53-Jährige ist zurzeit Generalbevollmächtigte und wird in der neuen Funktion direkt an Jue berichten.

Keine reine Formsache

Es steht zu erwarten, dass die Managerin, die Ende Juni zur ING gestoßen ist, in den Vorstand aufsteigt, sobald die Aufsichtsbehörden grünes Licht geben. Da sie bereits dem Vorstand der deutschen Niederlassung der Société Générale angehörte, ist es eher unwahrscheinlich, dass die BaFin ihr der Schritt verweigert wird. Um eine reine Formsache handelt es sich jedoch nicht, denn für die Zulassung für die vorherige Position war die französische Bankenaufsicht zuständig.

Bestens vernetzt

Erdogan ist in der europäischen Finanzszene hervorragend vernetzt. Die Managerin, die sowohl die deutsche als auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzt, startete ihre Karriere 1998 als Trainee bei der Deutschen Bank in Frankfurt, arbeitete für die Dresdner Bank in Schanghai und arbeitete anschließend für PwC, unter anderem in Amsterdam. Im Anschluss kehrte sie zur Deutschen Bank zurück, wo sie für die Strategieabteilung tätig war.

2014 wechselte Erdogan als Head of Corporate M&A zur Commerzbank, bevor sie 2019 CFO und später auch Chief Operating Officer (COO) der Deutschland-Niederlassung der französischen Großbank Société Générale wurde.

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