Die Aareal Bank verliert in diesem und im kommenden Jahr zwei langjährige Aufsichtsratsmitglieder und setzt auf einen prominenten Neuzugang. Wie der mehrheitlich im Besitz von Finanzinvestoren befindliche Immobilienfinanzierer mit Sitz in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, verlässt Sylvia Seignette die Bank mit dem regulären Auslaufen ihres Aufsichtsratsmandats nach der Hauptversammlung am 10. August. Zudem habe der Aufsichtsratsvorsitzende, Professor Hermann Wagner, dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er nach dem Ende seines Mandats im Jahr 2024 nicht für eine erneute Nominierung zur Verfügung steht.

Wie aus der Einladung zum Aktionärstreffen hervorgeht, soll das Gremium mit Jean Pierre Mustier ein neues Mitglied bekommen. Der frühere Unicredit-Chef und Vorsitzende der European Banking Federation wird Seignette beerben, die den Vorsitz des Risikoausschusses innehat. Der Investmentbanker Mustier begann seine Karriere bei der französischen Großbank Société Générale, nachdem er mit der École Polytechnique und der École des Mines de Paris zwei der Kaderschmieden der französischen Managementeliten absolviert hatte.

Mustier lobt in einer Stellungnahme die traditionsreiche Geschichte, robuste Kapitalausstattung und starke Ertragskraft der Aareal Bank. „Ich bin begeistert von den Zukunftschancen, die sich für die Bank und für Aareon bieten und freue mich darauf, meine Erfahrungen bei der Aareal einzubringen“, so der Franzose weiter.

Wagner, der dem Aufsichtsrat des Instituts seit 2015 als Leiter des Prüfungsausschusses angehört und den Aufsichtsratsvorsitz seit 2021 innehat, zieht sich aus Altersgründen zurück. Der 68-Jährige konstatiert in einer Stellungnahme, dass er die Bank in einer „sehr intensiven Zeit durch wesentliche strategische Hürden“ geführt habe. Die Aareal Bank war zunächst von aktivistischen Investoren in die Zange genommen und dann zum Übernahmeziel von Finanzinvestoren geworden.

„Die Übernahme der Aareal Bank Gruppe durch die Atlantic Bidco, die ich von Anfang an unterstützt habe, ist nun erfolgreich abgeschlossen, und die Gruppe kann ihr anvisiertes Wachstumsprogramm weiter fortsetzen“, so Wagner weiter. Nun wolle er sich seinen langgehegten Wunsch nach mehr Zeit für sein Privatleben erfüllen.

Auch die scheidende Aufsichtsrätin Seignette gehört dem Gremium seit 2015 an. Sie habe den Aufsichtsrat auch in bewegten Zeiten kundig zur Risikostrategie der Bank beraten, unterstreicht Wagner. „Sie hat zudem während ihrer Amtszeit den Risikoausschuss durch eine Fülle regulatorischer Änderungen geführt und den Aufsichtsrat mit ihrer internationalen Expertise bereichert“, ergänzte er.