Geburtstag

Johannes Dietsch 60

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Johannes Dietsch, der am 2. Januar sein 60. Lebensjahr vollendet, ist und bleibt ein Bayer-Gewächs.

Johannes Dietsch 60

ab – Man kann es drehen und wenden, wie man will: Johannes Dietsch, der am 2. Januar sein 60. Lebensjahr vollendet, ist und bleibt ein Bayer-Gewächs. Zwar hatte der gelernte Industriekaufmann im Mai 2018 „auf eigenen Wunsch“ den Leverkusener Konzern verlassen, doch fiel ihm der Abschied nach 37 Jahren verständlicherweise schwer, zumal Dietsch noch vor Tatendrang strotzte. So ­verwunderte es auch nicht, als der bekennende Rheinländer im Februar 2019 die Nachfolge von Guido ­Kerkhoff als Finanzvorstand von Thyssenkrupp antrat. Kerkhoff selbst war im Zuge des unrühmlichen Postengeschachers im Sommer 2018 zum ­Vorstandschef des angeschlagenen Industriekonglomerats aufgestiegen.

Doch bei Thyssen fehlte Dietsch das glückliche Händchen, wenngleich er maßgeblich am lukrativen Verkauf der Aufzugssparte beteiligt war. Der erfahrene Finanzer hatte kein Hehl daraus gemacht, einem Börsengang der Aufzugssparte den Vorzug zu geben. Als gedankliche Blaupause diente die Abspaltung des Kunststoffgeschäfts von Bayer, das 2015 unter dem Namen Covestro an die Börse gebracht worden war. Bei Thyssenkrupp musste sich Dietsch am Ende jedoch dem Wunsch von Vorstandschefin Martina Merz beugen. Nach nur 14 Monaten kehrte er Thyssenkrupp den Rücken – erneut „auf eigenen Wunsch“. Seither ist es ruhig geworden um den offenen und umgänglichen Manager.

Der Ausbildung in den frühen 1980er Jahren folgten Stationen in diversen Abteilungen des weit verzweigten Bayer-Reichs, bevor er Mitte der 1980er Jahre seinen ersten mehrjährigen Auslandsaufenthalt in Japan antrat. Anfang der 1990er wurde er erneut ins Land der aufgehenden Sonne entsandt. Nach seiner Rückkehr stieg er zum Bereichsleiter Finanzen auf, das bei Bayer übliche Sprungbrett für den Posten des Finanzvorstands. Doch das Fernweh wollte Dietsch nicht loslassen, so dass er 2011, elf Jahre nach seiner Rückkehr nach Leverkusen, erneut nach Asien einschiffte, um in Schanghai die Funktion des Sprechers der chinesischen Landesgesellschaft zu übernehmen. Dort ereilte ihn im Herbst 2014 der Ruf, als CFO nach Deutschland zurückzukehren.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.