wb – Er gilt als “Family Officer” mit Leib und Seele: Dr. rer. pol. Johannes Fritz, der treue Begleiter der Milliardärsfamilie Quandt. Am 20. August wird er 60 Jahre alt.Schon 1989 war Fritz in die Dienste der Familie im Bad Homburger Seedammweg eingetreten. Seit dem Jahr 2000 steht er dem Family Office Quandt/Klatten vor. Er hat das klassische Finanzsekretariat zu einem international operierenden Investmentoffice umgebaut. Und er hat wetterfeste Strukturen für das Familienvermögen eingezogen. Dazu zählen Vorbereitung und Absicherung des Generationenübergangs, der Abbau von Schulden und Risikopositionen und die Errichtung von Holding-Strukturen wie die Skion von Susanne Klatten, die mit ihrem BMW-Paket von 12,6 % sowie Altana als reichste Frau der Republik gilt, und die Aqton ihres Bruders Stefan Quandt, der darüber unter anderem seine 17,4 % an BMW hält.Fritz hat die industriellen Reinvestitionen zur Diversifizierung des Vermögens maßgeblich begleitet und war bei zentralen Investmentprozesse im Beteiligungskreis der Familie maßgeblich beteiligt: wie der Abgabe der Altana-Pharma und des Rückzugs des Chemiekonzerns von der Börse, der Beteiligung von Klatten an SGL Carbon, dem Engagement beim Smartcardhersteller Axalto und dessen späterer Fusion zu Gemalto oder dem sich lange hinziehenden Einstieg des Finanzinvestors RHJI bei der BHF-Bank, wo Stefan Quandt über seine Beteiligung von 12,4 % an Kleinwort Benson Aktionär ist. Auch den Einstieg bei der gestrauchelten Solarwatt hat Fritz mitgestaltet. Nicht alle Engagements waren oder sind erfolgreich – wie zeitweise Solarwatt, Axalto in der Anfangsphase, die defizitäre SGL oder Logwin, die Stefan Quandt über seine Delton hält. Die Holding Ceag wurde zerlegt und in Einzelteilen abgestoßen.Mandate hat Fritz bei Gemalto, wo er im Board sitzt, und bei der BHF-Bank im Verwaltungsrat. Außerdem ist er im Aufsichtsrat des Altölaufbereiters Avista Oil, der über Skion zum Imperium gehört. Und er ist Aufsichtsratsvize der in Entwicklungs- und Immobilienberatung tätigen Drees & Sommer aus Stuttgart. Beim Photovoltaikunternehmen Solarwatt, die jüngst Teile des ehemaligen Branchenprimus Centrosolar übernommen und die Insolvenz hinter sich gelassen hat, sitzt Fritz dem Verwaltungsrat vor. Zudem engagiert er sich in der Vermögensberatung gemeinnütziger Stiftungen außerhalb des Quandt-Kreises.Nach Studium und Promotion an der Universität Mannheim und der New York University (Stern School of Business – Post Graduate) war Fritz zwei Jahre Vorstandsassistent bei Bertelsmann und dann fünf Jahre bei KMPG mit Schwerpunkt Banken und Industrieunternehmen. Er hat einen Abschluss als Steuerberater/Wirtschaftsprüfer.