Nach seinem Abschied als Tui-Chef war Fritz Joussen ziemlich schnell zu seinen Wurzeln in der Telekommunikation zurückgekehrt. Allerdings war die Rolle des per se nicht entscheidungsbefugten Beraters dem tatkräftigen Manager, der im vergangenen April seinen 60. Geburtstag feierte, nicht gerade auf den Leib geschnitten. Und so schlüpft er als Executive Chairman bei 1&1 Versatel nun flugs von der Berater- in die Führungsrolle. Der ehemalige Chef von Vodafone Deutschland, der den United Internet-Konzern aus früheren Jahren als Wettbewerber kennt, werde 1&1 Versatel "zusammen mit der Geschäftsführung unter Vorsitz von Dr. Sören Trebst führen und gleichzeitig den Vorsitz des Unternehmensbeirats von United Internet Gründer Ralph Dommermuth übernehmen", teilt der Telekommunikationskonzern aus Montabaur mit.

Neben der Weiterentwicklung des Glasfaserbetreibers Versatel wird die Expertise von Joussen auch beim geplanten Aufbau eines 5G-Geschäfts von Nutzen sein. Seine Kontakte zu Vodafone dürften auch den Abschluss des 5G-Roaming-Vertrags mit dem britischen Mobilfunkriesen erleichtert, wenn nicht sogar eingefädelt haben. Er wird für United Internet und 1&1 als Befreiungsschlag gewertet.