Führungswechsel

Jürgen Baudisch leitet SEB Deutschland

Jürgen Baudisch löst zum Jahresende an der Spitze von SEB Deutschland Johan Andersson ab, der die Umwandlung der früheren AG in eine Zweiggesellschaft und einen breit angelegten Personalabbau verantwortet hat.

Jürgen Baudisch leitet SEB Deutschland

Von Bernd Neubacher, Frankfurt

SEB hat die Nachfolge auf dem Posten ihres Deutschland-Chefs intern geregelt. Jürgen Baudisch, derzeit als Head of Large Corporates& Fi­nan­cial Institutions (LC&FI) für alle Ge­schäftsbereiche der SEB im deutschsprachigen Raum verantwortlich, löst Johan Andersson ab, der in den Ruhestand wechselt, wie das Institut mitgeteilt hat. Zum Jahreswechsel werde Baudisch die Rolle des Chief Executive Officer und Head of Branch für SEB Deutschland übernehmen, Anfang Juli 2022 komme dann die Funktion als Country Head hinzu, welche die frühere SEB AG und heutige Einheit DSK Hyp einschließe.

Andersson soll auch nach dem Wechsel in Deutschland bleiben und als Senior Advisor die Abwicklung der DSK Hyp verantworten. Die skandinavische Großbank hatte 2017 in ihrem Deutschland-Geschäft Tabula rasa gemacht und den Umbau der SEB AG in eine Niederlassung sowie eine Beschränkung auf das Geschäft mit Unternehmenskunden und Institutionellen angekündigt. Aus dem klassischen Geschäft mit dem öffentlichen Sektor zog sich das Institut damit ebenso zurück wie aus dem Pfandbriefgeschäft. „Wir haben die kritische Masse nicht erreichen können“, sagte Andersson damals, ein Jahr nach Amtsantritt als SEB-Deutschland-Chef, der Börsen-Zeitung.

Der Umbau brachte einen personellen Kahlschlag vor allem in kundenfernen Bereichen mit sich. Von rund 700 Stellen Anfang 2016 sind in der AG inzwischen noch 230 übrig, 50 bei der DSK Hyp kommen hinzu. Im kommenden Jahr will die Bank allerdings Personal im Investment Banking sowie in der Kundenbetreuung in Österreich und der Schweiz einstellen, wie eine Sprecherin der Börsen-Zeitung am Freitag sagte.

Jürgen Baudisch hatte seine Laufbahn bei SEB 1999 gestartet und als Client Executive deutsche Mittelstandskunden betreut. Ab 2003 kümmerte er sich um große Firmenkunden. Später fungierte er drei Jahre lang als Country Head der SEB in Polen. 2017 übernahm er die Verantwortung für den Standort der Bank in München, bevor er im vorvergangenen Jahr als Head of LC&FI der SEB Deutschland berufen wurde. Das Corporate Banking der SEB in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird weiterhin Michael Leitzbach verantworten, wie SEB mitteilt.

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