Jürgen Schrempp 75
md – Was hängen bleibt, ist die “Hochzeit im Himmel”. So feierte Jürgen Erich Schrempp die Fusion von Daimler-Benz, für die er 1998 als Vorstandsvorsitzender fungierte, mit dem US-Autobauer Chrysler. Doch die himmlische Hochzeit zu DaimlerChrysler endete nach neun quälend langen und verlustreichen Jahren 2007 mit der Scheidung. Da war Schrempp bereits aus dem Konzern ausgeschieden. Dabei war Daimler sein Leben. Nach seiner Lehre in der Freiburger Mercedes-Benz-Niederlassung studierte Schrempp Maschinenbau und ging danach in die Zentrale der Daimler-Benz AG in Stuttgart. Nach Stationen im In- und Ausland beerbte er im Mai 1995 seinen Ziehvater Edzard Reuter als Vorstandschef. Nachdem sein Vorgänger versucht hatte, Daimler zu einem breit aufgestellten Technologiekonzern zu machen, sanierte Schrempp das damals angeschlagene Unternehmen und verkaufte fast alles, was nicht zum Autogeschäft gehörte.Dann folgte die Fusion mit Chrysler, die zum Debakel wurde. Nach dem ebenfalls nicht von Erfolg gekrönten Einstieg bei Mitsubishi Motors (37 %) und schwacher Kurs-Performance beugte sich Schrempp der Kritik und erklärte 2005 zum Jahresende seinen Rücktritt.Schrempp wurde als “Rambo in Nadelstreifen” tituliert. Dass er polarisierte, stritt er nicht wirklich ab: “Nie grau – immer schwarz oder weiß.” Weggefährten sprechen ihm jedoch hohe soziale Kompetenz zu.Seit seinem Rückzug aus dem Vorstand vor fast 14 Jahren ist es ruhig geworden um Schrempp. An diesem Sonntag feiert er seinen 75. Geburtstag.