Inmitten der Refinanzierung und Sanierung des Autozulieferers Leoni verlässt Vorstandsvorsitzender Aldo Kamper (52), der einen Vertrag bis Ende 2026 hatte, überraschend zum 31. März das Unternehmen. Er werde kurzfristig eine neue Aufgabe übernehmen, teilte Leoni mit. Der Aufsichtsrat nehme unverzüglich Gespräche auf, um die Nachfolge zu regeln. „Ich hätte die Restrukturierung dieses zukunftsträchtigen Unternehmens gern als CEO abgeschlossen“, lässt sich der seit September 2018 amtierende Kamper zitieren: „Die sich mir bietende Herausforderung ist allerdings die konsequente Fortsetzung meiner beruflichen Laufbahn. Da konnte ich nicht Nein sagen.“ Seinen neuen Arbeitgeber nannte er nicht.

Leoni hatte sich im Juli mit den Banken auf ein Refinanzierungskonzept geeinigt. Doch dieses wurde hinfällig, als der Verkauf des Geschäfts mit Standard-, Spezial- und Ladekabeln für Autos an die Stark Corp. in Thailand im Dezember platzte. Der am 9. Januar berufene Chief Restructuring Officer Hans-Joachim Ziems führe weiterhin die Verhandlungen zur Refinanzierung, erklärte Leoni. Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Rin­nerberger bedauerte die Entscheidung von Kamper: „Geholt, um das geplante Wachstum zu managen, bewährte er sich als Krisenmanager.“