Der vor dem Absprung stehende stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Karl von Rohr, wird seine Ressorts zum 1. Juli an seine Nachfolger übergeben. Das teilte das Institut am Dienstag mit. Der für die Fondstochter DWS und das Privatkundengeschäft der Deutschen Bank verantwortliche Manager hatte dem Aufsichtsrat Mitte April mitgeteilt, dass er keine Verlängerung seines Ende Oktober auslaufenden Vorstandsvertrags anstrebt.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hatte daraufhin offenbar bereits auf der Sitzung am 26. April eine Vorlage verabschiedet, die eine frühere Übergabe der Geschäfte ermöglicht. Dass diese Option nun gezogen werden kann, wertete das Institut am Dienstag als Ergebnis einer gründlichen und zügigen Vorbereitung der Übergabe durch die betroffenen Vorstandsmitglieder.

Rohr wird dem Gremium den Angaben zufolge wie angekündigt bis zum 31. Oktober angehören, seinen Nachfolgern beratend zur Seite stehen und versuchen, zu einem reibungslosen Übergang beizutragen. Die Verantwortung für die Privatkundenbank übernimmt Claudio de Sanctis, der dafür am 1. Juli in den Vorstand aufsteigt. Asien-Chef Alexander von zur Mühlen leitet zusätzlich die Verantwortung für die Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA, ohne Großbritannien und Irland, aber einschließlich Deutschland) und Finanzvorstand James von Moltke zusätzlich die Vermögensverwaltung.

Über die Nachfolge von Karl von Rohr als Aufsichtsratsvorsitzender der Tochtergesellschaft DWS wird in einem separaten Prozess entschieden. Der 57-Jährige war wegen seines Umgangs mit dem Greenwashing-Skandal der Fondstochter in die Kritik geraten.