Karolin Schriever geht zum Sparkassenverband
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– Der deutsche Sparkassenverband hat eine Nachfolgerin für den scheidenden Karl-Peter Schackmann-Fallis (67) gefunden. Die 43-jährige KPMG-Partnerin Karolin Schriever wird am 1. September in die Verbandsleitung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) eintreten und bald darauf Schackmann-Fallis ablösen. Er wird am 31. Oktober nach dann 18 Jahren als geschäftsführendes Vorstandsmitglied in den Ruhestand gehen. Der DSGV-Gesamtvorstand habe Schriever einstimmig gewählt, teilte der Verband am Mittwoch mit.
Dreiköpfiger DSGV-Vorstand
Der dreiköpfigen Verbandsleitung, in der Schackmann-Fallis das Dezernat Wirtschaft, Politik und Banksteuerung leitet, gehört er mit Abstand am längsten an. Joachim Schmalzl, der für Digitalisierung und Payment zuständig ist, trat im März 2016 in das Gremium ein, Präsident Helmut Schleweis Anfang 2018.
Bei KMPG verantwortet die Wirtschaftsprüferin Schriever den Angaben zufolge den Bereich Rechnungslegung, Bankenaufsicht und Nachhaltigkeit. Sie verfüge über 15-jährige Expertise in der Beratung und Prüfung von Banken und Sparkassen mit Bezug zu handelsrechtlichem Reporting, Rechnungslegung und Aufsichtsrecht. Schwerpunkte ihrer Arbeit umfassten demnach zuletzt EU-Taxonomie sowie Regulatorik und hätten sie mit verschiedenen Gesellschaften der Sparkassen-Finanzgruppe zusammengebracht.
Bei KPMG war Schriever von 2006 an in verschiedenen Funktionen aktiv. Zuvor hatte sie ein Wirtschaftsstudium absolviert und eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse Werl. „Mit Karolin Schriever gewinnt der DSGV eine ausgewiesene Expertin für alle Fragen der strategischen Banksteuerung“, kommentierte DSGV-Präsident Helmut Schleweis ihre Berufung. „Mit ihren Erfahrungen wird sie die Nachhaltigkeitsausrichtung und die strategische Transformation unserer Gruppe ganz wesentlich mitgestalten.“
Schackmann-Fallis stieß im November 2004 als geschäftsführendes Vorstandsmitglied zum DSGV. Zuvor hatte er in der Politik Karriere gemacht. Der Sozialdemokrat war Staatssekretär in gleich zwei Bundesländern: von 1998 bis 2001 im Finanzministerium Sachsen-Anhalts, als SPD-Ministerpräsident Reinhard Höppner eine von der damaligen PDS tolerierte Minderheitsregierung anführte. Und danach, von 2001 bis 2004, in der gleichen Position in Brandenburg. Dort regierte damals SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck gemeinsam mit der CDU. Bevor der gebürtige Trierer und verheiratete Vater von zwei Töchtern 1997 nach Sachsen-Anhalt ging, um zunächst als Abteilungsleiter im sachsen-anhaltinischen Finanzministerium zu arbeiten, war er von 1985 an in der Grundsatzabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums tätig gewesen, zuletzt als Referatsleiter für wirtschaftspolitische Fragen des Postwesens und der Telekommunikation.