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Kering holt Deutsche für Luxusmode

md - Grita Loebsack ist zum Chief Executive Officer der Luxusgütersparte Mode und Lederwaren von Kering ernannt worden. Die Deutsche werde zum 14. September ihre Tätigkeit aufnehmen, teilt der französische Anbieter von Bekleidung, Sportartikeln und...

Kering holt Deutsche für Luxusmode

md – Grita Loebsack ist zum Chief Executive Officer der Luxusgütersparte Mode und Lederwaren von Kering ernannt worden. Die Deutsche werde zum 14. September ihre Tätigkeit aufnehmen, teilt der französische Anbieter von Bekleidung, Sportartikeln und Accessoires mit. Die 44-Jährige werde direkt an François-Henri Pinault, Chairman und CEO von Kering, berichten; zudem werde sie in das Executive Committee der Gruppe aufgenommen. Die Chefs von sechs der neun Luxusmodemarken (u. a. Alexander McQueen, Brioni, Stella McCartney) werden an sie berichten. Die drei tragenden Marken der Sparte (Gucci, Bottega Veneta und Saint Laurent) unterlägen aber auch künftig direkt der Verantwortung des 53-jährigen Pinault.In der Mitteilung des Unternehmens wird klargestellt, dass es Loebsacks Aufgabe ist, die ihr anvertrauten Marken, die als “aufstrebend” bezeichnet werden, operativ und strategisch so auszurichten, dass u.a. deren exzellente Qualität wieder stärker zum Tragen kommt. Pinault setzt in der Mitteilung mit wenigen Worten Loebsack und die Marken-CEOs gehörig unter Druck: Der Sohn von Unternehmerlegende François Pinault, der mit der Schauspielerin Salma Hayek verheiratet ist und aus einer früheren Beziehung einen Sohn mit dem kanadischen Topmodel Linda Evangelista hat, macht deutlich, dass die Führungskräfte persönlich für das Wachstum der ihnen anvertrauten Luxusmarken verantwortlich gemacht werden.Seit Frühjahr 2014 wurde im Konzern jeder Dritte der 23 Markenchefs ausgetauscht. Hohe Wellen schlug zuvor vor allem die Abberufung von Gucci-Chef Patrizio di Marco und seiner Frau Frida Giannini, langjährige Chefdesignerin von Gucci, nur wenige Wochen vor einer wichtigen Modenschau in Mailand (vgl. BZ vom 13.12.2014).Hintergrund ist die Schwäche der einstigen Cash-Cows Gucci und Puma, die sich stark in den Konzernergebnissen niederschlägt. So hatte das Gucci-Management im Glauben an einen endlosen Boom in den vergangenen Jahren Hunderte von Gucci-Läden in aufstrebenden Märkten wie China eröffnet. Nun bleibt aber immer mehr Ware in den Regalen liegen. Nach zwei schwachen Geschäftsjahren fällt Kering immer weiter hinter Weltmarktführer LVMH zurück, zudem erobern innovativere Rivalen wie Burberry Marktanteile. Sporen bei L’Oréal verdientLoebsack hat einen Abschluss der London School of Economics und besitzt einen MBA der französischen Eliteschmiede Insead. Ihre Karriere begann sie als Beraterin bei Oliver Wyman. Von 1996 bis 2012 war sie für den französischen Kosmetikriesen L’Oréal tätig, wo sie zunächst die Karriereleiter im Marketing emporstieg. Später war sie für die Marke L’Oréal Paris in den Märkten Großbritannien und Irland verantwortlich. 2010 wurde sie Global Brand President von Vichy – einer weiteren L’Oréal-Marke. Seit 2012 war Loebsack als Executive Vice-President verantwortlich für das globale Hautpflegegeschäft des niederländisch-britischen Konsumgüterkonzerns Unilever.