KfW Ipex-Bank

Klaus Michalak 65

Um Klaus Michalak und die KfW Ipex-Bank ist es zuletzt wieder ruhig geworden – für ein Spezialinstitut ein gutes Zeichen. Die EZB könnte ihn aber zum Geburtstag piesacken.

Klaus Michalak 65

 jsc

Vielleicht kommt das größte und zugleich nicht gewollte Geburts­tags­geschenk von der EZB: Denn die KfW Ipex-Bank, angeführt von Klaus Michalak, könnte bald groß genug sein, um unter die europäische Aufsicht zu geraten – gerade der aktuell starke Dollarkurs könnte die Bilanzsumme der auf internationale Finanzierungen ausgerichteten KfW-Tochter über die relevante Marke von umgerechnet 30 Mrd. Euro hieven. Solange allerdings kein Brief aus dem Frankfurter Ostend eingeht, bleibt das Haus wie die Konzern­mutter unter den Fittichen der BaFin.

Seit 2014 steht der gebürtige Westfale an der Spitze des Export- und Projektfinanzierers, nachdem er entsprechende Geschäfte der Deutschen Bank geleitet hatte. Im KfW-Konzern, der sich – typisch Zeitgeist – der Nachhaltigkeit verschreibt, stieg er schon früh auf ein Elektroauto als Dienstwagen um und heftete sich das Emblem der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ans Revers. Zur Führung gehören zuweilen auch heikle Aufgaben: Michalak trat nach einer 100 Mill. Euro schweren Kreditlinie der Bank an Wirecard im Untersuchungsausschuss des Bundestags auf. Ansonsten ist es eher ruhig um Michalak und das Institut – für eine spezialisierte Bank ein gutes Zeichen. Bald tritt der Geschichts- und Kulturinteressierte in den Ruhestand, eine Nachfolge steht aus.

Schon zu seinem 60. Geburtstag war eine drohende EZB-Aufsicht für die Bank ein Thema. Doch wie der Langläufer Michalak zeigte das Institut einen langen Atem. Viel Lungenvolumen wird der Manager auch am Montag für 65 Kerzen benötigen.