Knorr-Bremse holt Mangold für Härter als AR-Chef
jh – Kurz vor der Entscheidung über einen Börsengang wechselt Knorr-Bremse den Aufsichtsratsvorsitzenden. Hans-Georg Härter (73) lege sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen nieder, teilt das Münchner Unternehmen mit. Sein Nachfolger wird am 1. September Prof. Klaus Mangold (75), der Aufsichtsratsvorsitzende der Tui AG und frühere Daimler-Vorstand. Zudem berief der Weltmarktführer für Bremsen in Schienen- und Nutzfahrzeugen Dr. Jürgen Wilder (48), von 2015 bis 2017 Vorstandschef der Bahn-Tochterfirma DB Cargo, in den Vorstand. Als viertes Mitglied ist er für das Segment Schienenfahrzeuge verantwortlich. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Deller hatte seit 2016 auch diese Position inne.Härter, der frühere Vorstandsvorsitzende des Autozulieferers ZF Friedrichshafen, war seit 2012 im Aufsichtsrat von Knorr-Bremse. 2016 übernahm er kurzfristig den Vorsitz, nachdem der frühere Bosch-Manager Bernd Bohr nach nicht einmal vier Monaten die Segel gestrichen hatte. Bohr war der erste Aufsichtsratsvorsitzende nach dem Rückzug von Eigentümer Heinz Hermann Thiele von diesem Posten.Thiele (77) ist ein aktiver Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats und will Mitte September über einen Börsengang entscheiden. Ihm geht es um die Nachfolgeregelung. Thiele wünscht Härter “eine baldige Genesung” und lobt Mangolds Erfahrung in deutschen und internationalen Unternehmen. Mangold ist Mitglied mehrerer Aufsichtsräte, unter anderem von Continental und Alstom. Von 1999 bis 2010 war er Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. Er freue sich, “das Unternehmen in dieser spannenden Zeit zu begleiten”, heißt es in der Mitteilung von Knorr-Bremse.Der neue Vorstand Jürgen Wilder, ein promovierter Physiker und ehemaliger Siemens-Manager, hatte im vergangenen Herbst DB Cargo verlassen, nachdem seine Berufung in den Vorstand der Deutschen Bahn zweimal gescheitert war. Zunächst hatte sich die SPD gegen ihn gestellt, dann die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat. Dessen Vorsitzender Utz-Hellmuth Felcht hatte Wilder für das Vorstandsressort Güterverkehr und Logistik vorgeschlagen und trat wenig später auch wegen dieses Misserfolgs zurück.