Clarissa Haller, die bisherige Leiterin der Unternehmenskommunikation von Siemens, hat ihre Aufgabe mit sofortiger Wirkung beendet. Sie verlasse das Unternehmen in gegenseitigem Einvernehmen, berichtete Siemens am Freitag in einer kurzen Mitteilung. Wie zu hören ist, gab es Meinungsverschiedenheiten mit Vorstandschef Roland Busch. Seit Freitag und bis auf Weiteres leitet Judith Wiese, die seit Oktober 2020 im Vorstand für Personal zuständig ist, die Kommunikation. Busch dankte Haller in zwei Sätzen für ihre Leistung und ihren Einsatz: „Unter ihrer Leitung hat sich die Funktion insbesondere im Bereich der digitalen Kommunikation sehr stark weiterentwickelt.“ Haller war im Juli 2016 im Alter von 49 Jahren zu Siemens gewechselt. Ihre früheren Stationen waren unter anderem die Leitung der Kommunikation von ABB und zuletzt der Credit Suisse in Zürich.

In der Branche heißt es, mit Busch habe es einen Dissens in der strategischen und inhaltlichen Ausrichtung der Kommunikation gegeben. Dabei sei es um die Positionierung von Siemens als Technologiekonzern nach der Abspaltung von Siemens Energy gegangen. Auch seien unterschiedliche Vorstellungen über Führung und Zusammenarbeit aufeinandergetroffen. Busch führt das Geschäft von Siemens seit Oktober 2020 und übernahm den Vorstandsvorsitz Anfang Februar von Joe Kaeser.