Vorstand

Kriwet wird Chefin von Fresenius Medical Care

Der Dialysekonzern wird künftig von einer Frau geführt. Carla Kriwet folgt Anfang 2023 auf Rice Powell und soll die Transformation voranbringen.

Kriwet wird Chefin von Fresenius Medical Care

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  Fresenius Medical Care (FMC) stellt eine Frau als Nachfolgerin des langjährigen CEO Rice Powell an die Spitze des Unternehmens. Dr. Carla Kriwet (51) wird zum 1. Januar 2023 neue Vorstandsvorsitzende des Dialysekonzerns. Der 66-jährige Powell gibt sein Amt mit Erreichen der Altersgrenze am 31. Dezember auf. Der Manager ist seit zehn Jahren in der Führungsrolle und seit 25 Jahre im Unternehmen. Kriwet wird wie ihr Vorgänger auch Mitglied des Vorstands der Fresenius Management SE, der persönlich haftenden Gesellschafterin, teilt FMC mit.

Finanzchefin Helen Giza wird ihren Vertrag um fünf Jahre verlängern. Sie behält ihre Funktionen als CFO und CTO, wird der neuen Vorstandschefin nun aber zudem als Stellvertreterin an die Seite gestellt.

Überraschender Abschied

Kriwet war zuletzt Vorsitzende der Geschäftsführung der BSH Hausgeräte GmbH mit einem Umsatz von 15,6 Mrd. Euro. Sie hatte unlängst überraschend „aus persönlichen Gründen“ ihren Abschied von der Münchner Bosch-Tochter per Ende April angekündigt. Kriwet war vor zwei Jahren vom Medizintechnikkonzern Philips zu BSH gewechselt. Für den niederländischen Gesundheitskonzern war die Managerin im US-amerikanischen Andover tätig, ab 2017 als Mitglied des Vorstands. Dort verantwortete sie den Ge­schäftsbereich Connected Care, zu dem unter anderem Patient Care und Monitoring Solutions sowie Healthcare Informatics gehören. Davor war Kriwet Vorstandsmitglied für Vertrieb und Marketing des Medizintechnikanbieters Drägerwerk in Lübeck und Vorstand der Kinderhilfsorganisation Save the Children in Berlin. In den Jahren 2003 bis 2010 arbeitete sie in mehreren Führungspositionen in der Strategieabteilung und im Bereich Healthcare des Industriegaseunternehmens Linde, zuletzt als Chefin von Linde Healthcare Europe.

Zuvor war sie sechs Jahre für die Unternehmensberatung Boston Consulting tätig, wo sie unter anderem Projekte im Gesundheitsmarkt be­treute. Ihre berufliche Laufbahn startete Kriwet nach einem ehrenamtlichen Engagement für ein SOS-Kinderdorf im afrikanischen Burundi sowie Wirtschaftsstudium und Promotion an der Universität St. Gallen 1995 im Projektmanagement von ABB Daimler-Benz Transportation.

Mit Kriwet wird erstmals kein US-Amerikaner und kein Manager aus den eigenen Reihen an die Spitze von FMC berufen. Insofern werden die Internationalität des Geschäfts und ein unvoreingenommener Blick für das in einer Umbruchphase stehende Unternehmen akzentuiert. Im fünfköpfigen FMC-Vorstand sind auch künftig zwei US-Amerikaner vertreten. Kriwet ist bislang die zweite Vorstandschefin im Dax neben Belén Garijo, die bei Merck am Steuer sitzt. Mit Kriwet, ihrer Stellvertreterin Giza und der für das Segment Care Enablement verantwortlichen Dr. Katarzyna Mazur-Hofsäß hat FMC künftig drei Frauen in der obersten Führungsriege.

Stephan Sturm, CEO von Fresenius und Aufsichtsratschef der Fresenius Medical Care Management AG, würdigt Kriwet als eine „im Gesundheitsbereich sehr erfahrene, mutige Managerin mit klaren Vorstellungen und viel Empathie“. Die Gesundheit und das Wohl der Menschen seien ihr ein Herzensanliegen, für das sie sich über die Jahre in verschiedensten Organisationen und Konstellationen eingesetzt habe. Er sei überzeugt, dass sie gemeinsam mit Giza und dem gesamten Führungsteam „die begonnene Transformation erfolgreich gestalten, die nicht zuletzt durch die Covid-Pandemie verursachten Herausforderungen meistern, die zahlreichen vor uns liegenden Wachstumschancen beherzt ergreifen und Fresenius Medical Care in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft führen wird“, hebt Sturm weiter hervor.

Im Dienst der Patienten

Kriwet wird mit den Worten zitiert, sie könne sich „mit der Vision, das Leben der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten jeden Tag ein Stückchen lebenswerter zu machen, voll und ganz identifizieren“. Sie sei davon überzeugt, „dass der Zugang von immer mehr Menschen zu immer besserer Medizin und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen“. So habe sie früh in ihrer beruflichen Laufbahn den Weg in die Gesundheitswirtschaft gefunden und sei der Branche immer eng verbunden geblieben.

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