Panasonic

Kusumi wird Vorstandschef

Nach fast neun Jahren gibt Kazuhiro Tsuga (64) Ende März das Steuer von Japans zweitgrößtem Mischkonzern Panasonic aus der Hand. Seine Aufgaben als CEO erhält zum 1. April Yuki Kusumi (55), an ihn tritt Tsuga Ende Juni auch sein Amt als Präsident...

Kusumi wird Vorstandschef

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Nach fast neun Jahren gibt Kazuhiro Tsuga (64) Ende März das Steuer von Japans zweitgrößtem Mischkonzern Panasonic aus der Hand. Seine Aufgaben als CEO erhält zum 1. April Yuki Kusumi (55), an ihn tritt Tsuga Ende Juni auch sein Amt als Präsident ab. Danach wird er an die Spitze des Verwaltungsrates rücken. Wie Tsuga ist auch Kusumi ein studierter Ingenieur und ein reines Konzerngewächs. Aber sein Aufstieg verlief zuletzt steiler als üblich. Nach längerer Zeit als ein Vizechef im Bereich der Konsumentenelektronik war Kusumi seit April 2018 als Vizepräsident im Automobilbereich für das Batteriegeschäft zuständig. Ein Jahr später leitete er die ganze Autosparte, die der größte Umsatzbringer ist.

Der neue Konzernchef steht vor einer doppelten Herausforderung: Zum einen wird Panasonic nach dem Vorbild von Sony bis April des Jahres 2022 zu einer Holding-Gesellschaft umgebaut. Dadurch sollen die Sparten agiler entscheiden. Aktionäre und Analysten hoffen darauf, dass wenig erfolgreiche Geschäftszweige ausgegliedert oder verkauft werden. Zum anderen wird Kusumi die Kernaufgaben von Panasonic schärfer definieren müssen. Sein Vorgänger Tsuga hatte nach Rekordverlusten die Produktion von Flüssigkristall- und Plasmabildschirmen sowie Industriechips aufgegeben und die Batterieproduktion für Tesla umgesetzt. Aber während Sony auf Bildsensoren, Spiele und Medienanbieter fokussiert, liegen Panasonics zentrale Kompetenzen im Nebel.

Sammelsurium

Neben Batterien für Elektroautos existiert ein Sammelsurium von Haushaltsgeräten, von Massagegeräten bis zu Kameras, Geräten für die Industrie und einer Vielzahl von „verbundener“ Elektronik. Als neuer Schwerpunkt im Konzern zeichnet sich das Management von Lieferketten ab. Im Vorjahr stieg Panasonic bei dem US-Softwareanbieter Blue Yonder ein und verhandelt derzeit eine Übernahme. Die Barreserven im Konzern von 1 Bill. Yen (umgerechnet 7,8 Mrd. Euro) würden dafür locker reichen.

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