Alexander Graf Lambsdorff wird deutscher Botschafter in Moskau. Unter Berufung auf einen Sprecher des Auswärtigen Amts melden Nachrichtenagenturen, dass Lambsdorff das sogenannte Agrément erhalten habe, also die Zustimmung der russischen Regierung. Im Sommer werde Lambsdorff den aktuell amtierenden Botschafter Geza Andreas von Geyr ablösen.

Mit der Entsendung nach Moskau kehrt Lambsdorff wieder zur Diplomatie zurück. Der heute 56-jährige Rheinländer studierte in Bonn und Washington Neuere Geschichte. Nach seiner Attachéausbildung im Auswärtigen Amt wurde er Büroleiter von Klaus Kinkel im Bundestag. Erste Berührungen mit dem Thema, das ihn künftig beschäftigen wird, hatte Lambsdorff in der politischen Abteilung des AA als Länderreferent Russland. 2004 wurde der Liberale ins EU-Parlament gewählt, wo er unter anderem im Binnenmarktausschuss aktiv war. 2014 trat er als Spitzenkandidat seiner Partei an und wurde anschließend Vizepräsident des EU-Parlaments. Drei Jahre später folgte der Wechsel nach Berlin in den Bundestag.

Lambsdorffs politisches Engagement galt neben Wirtschaftsfragen stets außenpolitischen Themen. Seine leidenschaftliche Art, Diskussionen zu führen und dabei klar Positionen zu beziehen, machten ihn ebenso wie seine zugewandte und freundliche Art in Brüssel und Berlin zu einem gesuchten Ansprechpartner.