Lohscheller wechselt als Feuerlöscher vom VDIK zu Polestar
Lohscheller geht als Feuerlöscher
vom VDIK zu Polestar
scd Frankfurt
Der ehemalige Opel-Chef Michael Lohscheller (55) hat schon wieder einen neuen Gig. Seit er 2021 die deutsche Automarke in den Stellantis-Konzern integriert hat, ist er für die vietnamesische Vinfast, das E-Lkw-Startup Nikola zuletzt für den Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) tätig gewesen. Beim VDIK hatte er erst im Juni angefangen. Nun folgt ihm Toyota-Deutschlandchef und VDIK-Vize André Schmidt. Lohscheller wird CEO von Polestar.
Bei dem Elektroauto-Hersteller, der mehrheitlich dem chinesischen Autobauer Geely gehört, dürfte der Finanzspezialist als Feuerlöscher fungieren. Das Unternehmen läuft 2024 den Absatzzahlen des Vorjahres hinterher. Auch das ambitionierte Ziel, im kommenden Jahr mehr als 150.000 Autos abzusetzen, ist eine vollkommen unrealistische Zielgröße. Das wären doppelt so viele Autos, wie in den vergangenen eineinhalb Jahren insgesamt abgesetzt wurden – eine Wachstumsrate, die nicht einmal die erfolgreichen chinesischen E-Autobauer erreichen.
Die Modelle, mit denen Polestar das exponentielle Wachstum erreichen will, sind entweder in die Jahre gekommen wie der „Polestar 2“ oder preislich sehr hoch angesiedelt. Das SUV „Polestar 3“ ist etwa so teuer wie der vollelektrische Macan, ohne auch nur annähernd ein vergleichbares Service-Level zu bieten. Dass die Eigentümer auch nicht glücklich mit der Modellpolitik sind, zeigt der Wechsel des Chefdesigners, der ebenfalls diese Woche bekannt gegeben wurde. Feuerlöscher Lohscheller hat keine Zeit zu verlieren und fängt praktisch sofort an − zum 1. Oktober.