Lufthansa beruft zwei neue Vorstände
hei – Jetzt ist es amtlich: Stefan Lauer, bisher im Vorstand der Deutschen Lufthansa zuständig für die Ressorts Personal und Verbund-Airlines, verlässt den Konzern zur Jahresmitte und geht “im Einvernehmen mit Vorstand und Aufsichtsrat” in den Ruhestand. Über ein Ausscheiden des 58-Jährigen war seit Längerem spekuliert worden. Eigentlich wäre Lauers Vertrag noch bis 2015 gelaufen. Aus den eigenen ReihenDie Aufgaben des Juristen, der 1990 von der Stadt Frankfurt zu der Fluggesellschaft wechselte und dem Spitzenmanagement der Kranich-Linie 13 Jahre angehörte, werden auf zwei Nachfolger verteilt: Wie das Unternehmen mitteilt, wird Bettina Volkens am 1. Juli als Arbeitsdirektorin die Verantwortung für die Ressorts Personal und Recht übernehmen. Harry Hohmeister rückt als Vorstand Verbund-Airlines und Logistik in das Gremium auf.Beide neuen Führungskräfte stammen aus den eigenen Reihen, wobei Volkens erst im vergangenen Jahr als Leiterin “Führungskräfte im Konzern” zur Lufthansa stieß. Die 49-Jährige kam damals von der Deutschen Bahn AG, wo sie seit 1997 in verschiedenen Positionen Personalverantwortung getragen hatte. Begonnen hat die promovierte Juristin ihre Karriere als Assistentin im Bundesumweltministerium. Volkens soll Konzernchef Christoph Franz aus seiner Zeit bei der Deutschen Bahn AG bekannt sein.Noch enger vertraut ist dem Lufthansa-Lenker indes sein langjähriger Weggefährte Hohmeister. Der 49-Jährige arbeitete von 2005 bis 2009 vier Jahre Hand in Hand mit dem damaligen Swiss-Chef Franz an der Sanierung der neuen Lufthansa-Tochter, bis er die Nachfolge seines Vorgesetzten antrat, als dieser an die Spitze der Lufthansa rückte.Hohmeister ist Dipl.-Luftverkehrskaufmann und hat den größten Teil seiner Laufbahn bei der Lufthansa verbracht. In mehr als 14 Jahren Unternehmenszugehörigkeit war er u.a. zuständig für Flottenplanung, Vertrieb und Marketing sowie Netzwerkplanung. Hohmeister war schon vor seinem Wechsel in die Swiss-Geschäftsführung der Ruf eines harten Sanierers (“Walze aus Deutschland”) vorausgeeilt. Nun darf er erneut an der Seite von Franz ein Restrukturierungskunststück vollbringen. Denn die Lufthansa ist zwar gemessen am Umfeld der europäischen Wettbewerber kein Sanierungsfall, aber die Ertragskraft des Kerngeschäfts ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Franz, der das Fitnessprogramm “Score” aufgelegt hat und damit bis 2015 eine Ergebnisverbesserung im Konzern von 1,5 Mrd. Euro erzielen will, hat zuletzt darauf hingewiesen, dass die Passage 2012 ohne “Score” in den roten Zahlen gelandet wäre.Auch Volkens steht vor keiner leichten Aufgabe. Durch den Sparkurs liegt die Lufthansa praktisch im Dauerclinch mit großen Teilen der Belegschaft.