Der britische Versicherungsmakler Howden hat überraschend die Spitze seiner Deutschland-Einheit neu besetzt. Wie Howden Deutschland mitteilte, wird Luigi Sturani vom 1. Januar 2023 an als Interims-CEO der Tochtergesellschaft im größten EU-Mitgliedsland fungieren. Der Italiener, zugleich CEO Europe von Howden Broking, übernimmt den Posten von Holger Schäfer, der aus „persönlichen Gründen“ das Unternehmen zum Jahresende verlässt. In einer Erklärung drückte der 57-jährige Manager sein Bedauern für den Fortgang aus und nannte seine Familie als Grund. Die Familie, deren „Herz schon lange für Australien schlägt“, habe für ihn „oberste Priorität“.

Sturani gilt für die Deutschland-Aktivitäten als Zwischenlösung. Er wird die Tochtergesellschaft vermutlich so lange leiten, bis Howden einen dauerhaften Nachfolger für Schäfer gefunden hat. Ende September gab Schäfer der Börsen-Zeitung ein Interview. In diesem sprach er unter anderem über seine Wachstumspläne mit Howden in Deutschland (vgl. BZ vom 26. September). Er verfolgte mittel- bis langfristige Ziele.

Nach einer über 30-jährigen Tätigkeit für die Allianz-Gruppe wechselte der aus Nordhessen stammende Versicherungskaufmann und Manager erst im vergangenen Jahr zu Howden, um die Funktion des Deutschland-Chefs zu übernehmen. Sein Wirken an der Spitze von Howden Deutschland war also nur von kurzer Dauer.

Howden verfolgt ehrgeizige Expansionsziele. Die Nummer 6 im deutschen Markt fordert dadurch die führenden Adressen heraus. Letztere sind Branchenprimus Aon, gefolgt von Ecclesia und Marsh. Howden Deutschland will mit einem erweiterten Angebot den Markt aufmischen. Der britische Mutterkonzern expandiert weltweit, darunter auch mit Akquisitionen.