wü – Der Umbau im Topmanagement von Airbus geht weiter. So soll Philippe Mhun zum Jahreswechsel Programm-Manager der Sparte Commercial Aircraft werden und Didier Evrard ablösen. Bei Airbus Defence and Space wiederum soll Alberto Gutiérrez ebenfalls am 1. Januar die Leitung des Bereichs Militärflugzeuge von Fernando Alonso übernehmen. Sowohl Evrard als auch Alonso gehen in den Ruhestand.Der 65-jährige Evrard war 41 Jahre lang für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern und dessen Töchter tätig. Er war 2007 von MBDA zur Flugzeugbausparte gekommen, wo er zunächst für den Ende 2014 erstmals ausgelieferten Langstreckenjet A350 zuständig war, bevor er 2015 die Verantwortung für alle Flugzeugprogramme übernahm. Alonso, 62, hat 37 Jahre lang für Airbus gearbeitet. Als Flugtestingenieur war er an der Entwicklung und Inbetriebnahme aller Flugzeuge der Airbus-Familie beteiligt. 2015 dann hatte er die Leitung des Bereichs Militärflugzeuge übernommen, nachdem es zu neuen Verspätungen beim Militärtransporter A400M gekommen war.Alonso soll noch bis Ende März bleiben, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Sein 56-jähriger Nachfolger Gutiérrez ist seit Juli 2017 stellvertretender Leiter der Militärflugzeugsparte. Der Absolvent der Universidad Politécnica stand vorher drei Jahre lang an der Spitze der in Deutschland ansässigen Eurofighter GmbH. Er war bei der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte von Airbus im Laufe der Jahre in verschiedenen Toppositionen tätig.Mhun, der künftige Programmchef der Zivilflugzeugsparte, ist 2004 von Air France zu Airbus gekommen, wo er zunächst als Vizechef für das A380-Programm mitverantwortlich war. Seit 2016 ist der Maschinenbauingenieur, der auch Airbus-Töchter wie Satair und Navblue leitete, Chef der Dienstleistungssparte. Dort hatte er sich vorgenommen, die Umsätze etwa mit Ersatzteilen und Daten zum Verschleiß wichtiger Teile in den nächsten zehn Jahren auf 10 Mrd. Dollar zu verdreifachen.Airbus-Commercial-Aircraft-Chef Guillaume Faury erhoffe sich laut Unternehmenskreisen von Mhun, dass er die Kundensicht und die Bedeutung des Aftermarket-Geschäfts mit den Fluggesellschaften stärker in die Flugzeugprogramme einfließen lasse, berichtete Reuters. Der 50-jährige Faury soll im April im Anschluss an die Hauptversammlung die Leitung des Gesamtkonzerns von Tom Enders übernehmen. Airbus soll nun eine Überprüfung der Strategie eingeleitet haben, um den Wechsel vorzubereiten.