tl – Vor zehn Jahren, kurz vor seinem 70. Geburtstag, gab Manfred Lautenschläger den Aufsichtsratsvorsitz des von ihm mitgegründeten Finanzvertriebs MLP auf. Bis Mitte 2018 blieb er Aufsichtsratsmitglied, und auf der diesjährigen Hauptversammlung wurde er zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats der MLP SE ernannt. Mit einem Anteil von 29,2 % an der SE, der seiner Familie zugerechnet wird, ist er weiterhin Garant für die Unabhängigkeit des Finanzvertriebs.Diese Unabhängigkeit war 2008 bedroht, als AWD bzw. Swiss Life eine Sperrminorität an MLP erwarben. Mit Hilfe einer Kapitalerhöhung und der Hereinnahme weiterer Aktionäre konnte Lautenschläger diesen Angriff auf das Geschäftsmodell, das auf einer unabhängigen Beratung beruht, abwehren. Wie verbunden die Familie MLP weiterhin ist, zeigt sich nicht zuletzt an zwei der fünf Kinder Lautenschlägers. Sohn Matthias ist Aufsichtsratsmitglied der MLP SE, sein Bruder Maximilian sitzt im Aufsichtsrat der MLP Finanzberatung SE.Manfred Lautenschläger, der am 15. Dezember seinen 80. Geburtstag feiert, ist sozial stark engagiert, weil für ihn aus der im Grundgesetz verankerten Sozialverpflichtung des Eigentums aktives bürgerschaftliches Engagement folgt. “Von dem, was mir die Gesellschaft ermöglicht hat, möchte ich ihr einen Gutteil zurückgeben.” Deshalb gründete der Jurist 1999 die nach ihm benannte Stiftung, die kulturelle und soziale Projekte, aber auch Forschung und Wissenschaft fördert.Die Stiftung verleiht mehrere Preise, darunter den mit 250 000 Euro von einem privaten Spender höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands. Wie immer persönlich vom Stifter überreicht, ging er erst vor wenigen Tagen posthum an Prof. Dr. Karlheinz Meier für seine Forschung an Computerarchitekturen, die das biologische Gehirn abbilden. Erstmalig verlieh die Stiftung in diesem Jahr einen zusätzlichen Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ihn erhielt Dr. Claudia Backes für die Erforschung von Nanomaterialien.