Maria Ramos wird Chair von Standard Chartered
Maria Ramos wird Chair von Standard Chartered
hip London
Die ehemalige Absa-Chefin Maria Ramos (65) wird den einstigen Notenbanker José Viñals als Chair der britischen Großbank Standard Chartered ablösen. Wie das Institut mitteilte, wird sie ihr neues Amt nach der Hauptversammlung am 8. Mai antreten. Dem Board der Bank, die den Großteil ihres Geschäfts in Schwellenländern macht, gehört sie bereits seit 2021 an.
Nachfolgersuche für den CEO
In ihre Amtszeit dürfte die Suche nach einem Nachfolger für Chief Executive William Winters fallen, der Standard Chartered bereits seit fast einem Jahrzehnt führt. Er ist damit unter den CEOs führender britischer Banken derjenige, der das Amt am längsten innehat. Winters war zuvor Co-Chef der Investmentbank von J.P. Morgan. Nach seinem Amtsantritt kehrte er mit eisernem Besen. Die Bank hatte angesichts zweistelliger Wachstumsraten die Kosten vernachlässigt.
Ein weiteres Thema dürften die handelspolitischen Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China werden. Ostasien ist für Standard Chartered ein wichtiger Markt.
Reichlich Führungserfahrung
Ramos führte von 2009 bis 2019 die südafrikanische Absa Group. Die drittgrößte Bank des Landes unterhielt damals ein Gemeinschaftsunternehmen mit Barclays, das 45.000 Mitarbeiter beschäftigte. In Ramos’ Amtszeit fiel die Entscheidung des damaligen Barclays-Chefs Jes Staley, sich aus dem Afrikageschäft zurückzuziehen. Vor drei Jahren verkaufte Barclays ihre noch verbliebenen 7,4% an Absa.
Derzeit gehört Ramos noch dem Board der Compagnie Financière Richemont an. Sie will diesen Posten Ende März niederlegen. Zudem gehört sie der Group of Thirty an, einem internationalen Expertengremium, das 1978 auf Initiative der Rockefeller-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Sie war im Laufe ihrer Karriere Chefin des südafrikanischen Logistikers Transnet und Chair von Anglogold Ashanti.
Generaldirektorin im Finanzministerium
Sie verfügt aber nicht nur über reichlich Führungserfahrung in Unternehmen. Ramos war auch als Generaldirektorin für das südafrikanische Finanzministerium tätig, wo sie nach der Apartheid eine wichtige Rolle bei dessen Umbau spielte.