Martin Plendl 60
swa – Prof. Dr. Martin Plendl hat als Deutschlandchef der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte von Anfang an auf die Tube gedrückt. Mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein läutete die Nummer 4 im hiesigen Markt die Aufholjagd ein und etablierte sich als Wachstumsführer. Erklärtes Ziel ist es, bis 2020 gemessen am Umsatz an KPMG vorbeizuziehen, die allerdings zuletzt auch deutlich zulegte. Das Ende Mai abgelaufene Geschäftsjahr von Deloitte soll wie geplant gelaufen sein, so dass Plendl seinen 60. Geburtstag am 6. August unbeschwert wird genießen können. Mühsame Jagd Seit 2010 steht Plendl an der Spitze von Deloitte. Er startete dort 1985 nach Betriebswirtschaftsstudium in München und Promotion in Regensburg. Zudem absolvierte er die Wirtschaftsprüfer- und Steuerberaterprüfung. Er ist seit 2008 Honorarprofessor an der Uni München.Sein Streben gilt der Weiterentwicklung des multidisziplinären Geschäftsmodells. Das Beratungsgeschäft ist die größte Einheit, in der 2020 ein Umsatz von 1 Mrd. Euro angepeilt wird. Mancher hatte Deloitte schon unterstellt, dass sich die Gruppe zum reinen Consultingunternehmen wandeln könnte, doch Plendl betonte erst jüngst wieder, dass die Abschlussprüfung Kerngeschäft bleibe. Der Manager hatte sich allerdings mehr Chancen aus der gesetzlich verordneten Pflichtrotation der Abschlussprüfer ausgerechnet. Ziel war, drei bis fünf Mandate im Dax zu gewinnen, doch bislang ist Deloitte allein bei Bayer zum Zug gekommen. Doch Erfolge kann Plendl in MDax und SDax verbuchen. Und eine Trophäe erbeutete Deloitte jüngst mit dem Zuschlag des Aufsichtsrats für das lukrative Mandat der LBBW. Ein Trost, nachdem man bei der Commerzbank dem Rivalen EY unterlegen ist, und ein Zeichen in den Markt, dass man dennoch als Abschlussprüfer von Banken gefragt ist.