Japans „Mr. Yen“ führt künftig die Asiatische Entwicklungsbank
Japans „Mr. Yen“ führt künftig Asiatische Entwicklungsbank
mf Tokio
Japans ehemaliger Top-Währungsdiplomat Masato Kanda wird der nächste Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB). Kanda war der einzige Kandidat bei der Wahl durch den Gouverneursrat der ADB. Der 59-jährige Japaner, derzeit Sonderberater von Premierminister Shigeru Ishiba, übernimmt die Führung der ADB zu Ende Februar 2025. Er folgt auf Masatsugu Asakawa, der wie Kanda zuvor für Japans Finanzministerium arbeitete.
Kredite gegen Klimarisiken in Asien
Seit der Gründung von Asiens größtem Kreditgeber im Jahr 1966 stellt Japan, zusammen mit den USA ein führender Anteilseigner der ADB, den Präsidenten der Organisation. Zu den aktuellen Aufgaben der ADB gehören die Verringerung der Armut und die Bekämpfung der Klimarisiken in Asien. Die erwartete Neuorientierung der USA in der Klimapolitik könnte der ADB letztere Aufgabe erschweren.
„Die umfassende Erfahrung von Masato Kanda im Finanzwesen und seine nachgewiesene Führungsstärke in multilateralen Zusammenhängen werden der ADB bei der Bewältigung komplexer globaler wirtschaftlicher Herausforderungen zugutekommen“, teilte der Vorsitzende des ADB-Gouverneursrats, Fabio Panetta, nach der Wahl mit. Als seine Themenschwerpunkte nannte Kanda Infrastruktur, Armutsbekämpfung und Klimawandel.
Verantwortlich für Yen-Interventionen
Als Vize-Finanzminister für internationale Angelegenheiten stand er hinter den Marktinterventionen seiner Regierung, die den starken Kursverlust des Yen gegenüber dem Dollar eindämmen sollten. Damit erwarb er sich den Beinamen „Mr. Yen“. Er verließ den Posten im Juli nach drei Jahren.