Von Wiesbaden nach Mainz

Neuer Schott-CEO kommt von SGL Carbon

Schott ernennt Torsten Derr zum neuen CEO. Er folgt Frank Heinricht nach, der in Ruhestand geht. Derr kommt von SGL Carbon, wo er seit 2020 Vorstandsvorsitzender ist.

Neuer Schott-CEO kommt von SGL Carbon

SGL Carbon verliert CEO
an Schott AG

lis Frankfurt

Der Stiftungskonzern Schott bekommt einen neuen Chef. An die Spitze des Mainzer Spezialglasherstellers rückt im kommenden Jahr Torsten Derr (54), derzeit noch Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon SE im benachbarten Wiesbaden. Er folgt Frank Heinricht (62) nach, der sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet.

Das genaue Eintrittsdatum von Derr steht noch nicht fest. Der SGL-Vorstandschef hatte im März 2024 angekündigt, seinen spätestens im Mai 2025 auslaufenden Vertrag bei der SGL Carbon SE nicht zu verlängern. Zu welchem Zeitpunkt er die Nachfolge von Heinricht übernehmen wird, „werden wir zu gegebener Zeit unverzüglich bekanntgeben“, teilte Schott am Dienstag mit. 

Zunächst bei Bayer, später bei Lanxess

Derr steht seit dem 1.Juni 2020 an der Spitze des Kohlefaserspezialisten SGL Carbon, dem derzeit die schwache Nachfrage aus der Windkraftindustrie zusetzt. Begonnen hatte er seine berufliche Karriere nach dem Studium der Chemie und seiner Promotion bei der Bayer AG. Anschließend war er unter anderem Chief Commercial Officer von Lanxess und Geschäftsführer der Saltigo, einem Tochterunternehmen von Lanxess.

Heinricht hatte den Schott-Aufsichtsrat den Angaben zufolge bereits vor mehr als einem Jahr darüber informiert, dass er nach elf Jahren an der Spitze des Unternehmens seinen Vertrag nicht verlängern werde. Der Aufsichtsrat habe seinen Entschluss mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen, heißt es bei dem Mainzer Unternehmen. Die Schott AG hatte zur Jahresmitte schon den Finanzvorstand an Thyssenkrupp verloren, wo Jens Schulte nun ebenfalls das Finanzressort führt.

Dr. Frank Heinricht_CEO SCHOTT AG.png

Der Physiker und promovierte Ingenieur Heinricht steht seit 2013 an der Spitze der Schott AG und hatte seit seiner Amtsübernahme vor allem auf Innovationen gesetzt. Der Erfolg gab ihm recht: Während seiner Zeit stieg der Umsatz von 1,9 Mrd. Euro auf rund 2,9 Mrd. Euro, die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 19% auf mehr als 63%. Vor seinem Job bei Schott war der Manager Chef des Edelmetallspezialisten Heraeus.

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