New Work verliert langjährigen Finanzchef Ingo Chu
New Work verliert langjährigen Finanzchef Ingo Chu
ste Hamburg
Der vor dem Rückzug von der Börse stehende Karrierenetzwerkbetreiber New Work verliert seinen langjährigen Finanzvorstand. Ingo Chu werde seinen bis Mitte 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern, teilte das in Hamburg ansässige Unternehmen am Dienstag mit. Der 53-Jährige wird den Angaben zufolge auf eigenen Wunsch ausscheiden.
Anfang Juni war eine Delisting-Vereinbarung mit dem Medienkonzern Burda sowie das Angebot der mit mehr als 74% an New Work beteiligten Großaktionärin Burda Digital zum Erwerb aller außenstehenden Anteile zum Preis von 66,25 Euro je Aktie bekannt geworden. Die Annahmefrist endet voraussichtlich am 28. August. An diesem Montag hielt Burda dem Vernehmen nach 77,7% der Anteile.
Größte Restrukturierung
Die Aktie des ehemaligen TecDax-Unternehmens, das 2006 unter dem Namen Xing 2006 an die Börse kam, hat seit ihrem Allzeithoch von 375,50 Euro im Juni 2019 mehr als 80% verloren. Im Zuge der in der Firmengeschichte bislang größten Restrukturierung will sich New Work – wie im Januar mitgeteilt – auf die Marken Xing als neuausgerichtetes Job-Netzwerk sowie auf Kununu als weiterentwickelte Arbeitgeber-Vergleichsplattform konzentrieren. Einzelne Marken wie Onlyfy werden eingestellt. Zugleich wurde zu Jahresbeginn ein Abbau von rund ein Viertel bzw. 400 Stellen angekündigt.
Infolge der ebenfalls beschlossenen neuen Organisationsstruktur mit dezentralem Vertrieb wurde im Februar bereits das Ausscheiden von Vertriebsvorstand Frank Hassler bekannt. Dem seit 2020 von Petra von Strombeck geführten New Work-Vorstand sollen nach dem jetzt angekündigten Ausstieg des seit 15 Jahren amtierenden Finanzchefs zwei Mitglieder angehören, wie aus dem Unternehmen verlautete. Der neue Aufsichtsratvorsitzende Tom Bureau, Chef von Burda International, erklärte, er bedauere Ingo Chus Entscheidung sehr. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) hätten sich seit dem Start des in der Bertelsmann-Gruppe tätigen Diplom-Kaufmanns 2009 von rund 44 Mill. auf 300 Mill. Euro im vergangenen Jahr bzw. von ca. 12 Mill. auf etwa 100 Mill. Euro 2023 erhöht. Für das laufende Jahr bekräftigte New Work am Dienstag die Prognose eines bereinigten Ebitda von 55 bbis 65 (i.V. 97,1) Mill. Euro.