Nicola Leibinger-Kammüller 60
spe – Bereits im November 2005 hatte der im vergangenen Jahr verstorbene Berthold Leibinger die Führung des familieneigenen Unternehmens an seine Tochter übergeben. Seitdem steht die resolute Nicola Leibinger-Kammüller an der Spitze des erfolgreichen Maschinenbauers Trumpf in Ditzingen bei Stuttgart.Dass es die in Wilmington (Ohio) geborene promovierte Sprachwissenschaftlerin geworden ist, mag damals noch manchen Beobachter überrascht haben. Inzwischen aber hat Leibinger-Kammüller, immerhin seit 1985 im Unternehmen tätig, längst gezeigt, dass auch der besondere Blick einer Fachfremden helfen kann, die richtigen unternehmerischen Entscheidungen zu treffen. Mit ihrem Bruder und ihrem Ehemann weiß sie ohnehin die geballte Expertise zweier Ingenieure in der Geschäftsführung an ihrer Seite. Hinzu kommt ihr Talent, das Unternehmen in der Gesellschaft und gegenüber der Politik selbstbewusst repräsentieren zu können.Gerne wird der Chefin, die auch im Aufsichtsrat von Siemens sitzt, nachgesagt, dass sie auf Du und Du mit mächtigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik stehe. Dafür steht symbolisch das berühmte Selfie, das 2017 am Rande des “Frauengipfels W 20” in Berlin von der Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel geschossen wurde. Das Bild zeigt Nicola Leibinger-Kammüller, umrahmt unter anderem von Angela Merkel, Christine Lagarde und Ivanka Trump, die ihr die Hand vertraut auf die Schulter legt. Im Protestantismus verankert Dass die Philologin dennoch geerdet bleibt, ergibt sich schon aus der Verwurzelung der Familie im Protestantismus, was sich auch im eigenen Familienkodex widerspiegelt. Dort ist niedergelegt, wie man miteinander umgeht und für welche Zwecke sich die Familie gesellschaftlich engagiert. Kein Wunder also, dass Nicola Leibinger-Kammüller, die am Sonntag 60 Jahre alt wird, immer wieder auch zu gesellschaftspolitischen Themen Stellung nimmt.